Unentschuldigt Fehlen: Etwas weniger Schüler machen blau
Die Zahl der Berliner Schüler, die regelmäßig schwänzen, ist etwas zurückgegangen. Seit einem Jahr gelten strengere Regeln.
Die Zahl der Schwänzer ist im vergangenen Schuljahr leicht gesunken. Im ersten Halbjahr 2014/15 fehlten von den knapp über 100000 Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 genau 2888 mehr als zehn Tage unentschuldigt. Jeder fünfte Schüler schwänzte mindestens einen Tag lang. Das geht aus einer Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck hervor.
Im gleichen Zeitraum 2013/14 waren es 3762 Schüler mit mehr als zehn Schwänztagen. Noch deutlicher fällt der Rückgang auf, wenn man die Zahlen aus dem zweiten Halbjahr 2013/14 heranzieht, damals schwänzten 4612 Schüler mehr als zehnmal. Auch bei den Verspätungen gebe es leichte Verbesserungen, teilte die Bildungsverwaltung mit. An Sekundarschulen fehlen Schüler deutlich häufiger unentschuldigt als an Gymnasien, bei den Bezirken haben Mitte und Neukölln die höchste Schwänzerquote.
Für Langenbrinck sind die leicht rückläufigen Zahlen ein Indiz dafür, dass die Ende 2014 auf seine Initiative eingeführten Maßnahmen gegen Schuldistanz wirkten. Dazu gehört, dass Schulschwänzer schneller mit einer sogenannten Schulversäumnisanzeige rechnen müssen: Die gibt es nach fünf, auch übers Jahr verteilten, unentschuldigten Fehltagen. Früher geschah dies erst nach zehnmal Schwänzen. Schulaufsicht und Jugendamt werden informiert, es kann zu einem Bußgeldverfahren führen. Präventive Maßnahmen sollen noch verstärkt werden. Derzeit bereitet die Verwaltung von Senatorin Sandra Scheeres (SPD) einen neuen Leitfaden vor, der nach den Herbstferien an alle Lehrkräfte verteilt werden soll, darin werden Warnsignale, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten erklärt.
„Es gibt immer noch zu viele Schüler, die schwänzen“, sagt Langenbrinck und weist darauf hin, das die Zahlen viel höher sind: Auch an Grundschulen werde geschwänzt. Doch diese Daten kommen in der Statistik nicht vor.
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