SCHREIBEN LERNEN: Drei Methoden in Gebrauch
Berlins Drittklässler schreiben extrem fehlerhaft. Das kann an der Methode liegen.
Über die Wahl der richtigen Methode im Schreibunterricht wird viel gestritten. Das Kölner Mercator-Institut hat dazu einen „Faktencheck“ vorgelegt. Drei Methoden sind in Deutschland verbreitet: Bei „Lesen durch Schreiben“ sollen Schüler selbstständig Wörter so verschriften, wie sie sie hören, und erst später die Regeln lernen. „Schwache Lerner scheitern daran“, schreibt das Mercator-Institut. Viele Schulen sind zu Mischformen übergegangen. Bei der „Silbenanalytischen Methode“ lernen die Kinder, systematisch die Strukturen von Wörtern zu erkennen. Diese Methode verlange eine „sehr strukturierte, angeleitete Form von Unterricht“.
Viele Lehrer benutzen keine Fibeln
Die „Analytisch-synthetische Methode“ besteht darin, dass die Wörter einerseits in ihre Bestandteile zerlegt (Analyse) und andererseits Buchstaben zu Wörtern zusammengezogen werden (Synthese). Hier wird oft mit Fibeln gearbeitet, was bei der "Lesen durch Schreiben"-Methode nicht der Fall ist. Berlin gehört zu den 14 Ländern, die den Lehrern die Methodenwahl überlassen. Dies wird vom Mercator-Institut unterstützt: Die Methode müsse zu den Lehrern und Schülern passen. Untersuchungen belegen, dass schwächere Kinder eine feste Struktur brauchen und Regeln plausibel erklärt werden müssen, damit Schüler sie anwenden können. Wie berichtet, landete die Hälfte der Berliner Drittklässler bei der Vergleicharbeit Vera 3 auf der untersten Kompetenzstufe.
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