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Freies Feld: Zwei Leitungsstellen an der JFK-Schule sind nur kommissarisch besetzt.
© Getty Images/iStockphoto

John-F.-Kennedy-Schule Berlin: Drei Jahre reichen nicht für Stellenbesetzung

Die Bildungsverwaltung rechnet mit weiteren Problemen bei der Einsetzung des Leitungspersonal an der renommierten deutsch-amerikanischen Schule.

Die Bildungsverwaltung schmückt sich gern mit ihren internationalen Schulen – versagt aber bei der Organisation. Jüngstes Beispiel: Die Besetzung der beiden deutschen Leitungspositionen an der traditionsreichen deutsch-amerikanischen John-F.-Kennedy-Schule. Beide Stellen sind nur kommissarisch besetzt, obwohl viel Zeit war, Nachfolger zu finden. So hatte der Grundschulleiter Reinhard Roth sogar über die Pensionierungsgrenze weitergearbeitet, berichtet Thomas Jürgens, der Sekretär des Erziehungsdirektoriums. „Es ist irritierend, dass es drei Jahre nicht gelingt, die Stelle dauerhaft zu besetzen, obwohl es immer wieder entsprechende Hinweise von Herrn Roth gegeben hat“, wundert sich Jürgens.

Auch mit der Besetzung der Oberschulleitung gibt es Probleme, darunter eine angeblich drohende Konkurrentenklage, wegen der Bewerber absprangen.

Ungereimtheiten an der Nelson-Mandela-Schule

Inzwischen interessiert sich auch die CDU für die Personalien. Der Abgeordnete Claudio Jupe hatte daher eine entsprechende Anfrage an die Bildungsverwaltung gestellt. In der Antwort bestätigt die Behörde, dass die Stelle der Grundschulleitung nur kommissarisch besetzt werden konnte. Jupes Frage, ob mit weiteren Verzögerungen beim Abschluss des Besetzungsverfahrens gerechnet werde, wird bejaht, da „noch nicht alle Voraussetzungen für die Durchführung des Bewerberauswahlverfahrens erfüllt sind“.

Wie berichtet, gab es auch bei der Staatlichen Internationalen Mandela-Schule Probleme: Der frühere Schulleiter ging und beklagte sich über mangelnde Unterstützung durch die Verwaltung. Zurzeit gibt es überdies hier sowie an der John-F.-Kennedy-Schule eine hohe Zahl an Elternklagen, die darauf hindeuten, dass das Auswahlverfahren nicht professionell gemanagt wurde.

Eine weitere Stellenbesetzung ist anhängig

Wenig Positives erleben Eltern bislang ebenfalls rund um die Gründung der zweiten Internationalen Schule: Die Bildungsverwaltung hielt am geplanten Standort Moabit fest, obwohl dort bis vor kurzem Flüchtlinge untergebracht waren. Somit verzögerte sich die Gründung. Jetzt steht sie zwar bevor, aber die Aufnahmeregelung wird von Eltern als wenig transparent beschrieben.

Die neue Schule, die zunächst nur aus einer einzigen Klasse besteht, wird zunächst unter dem Dach der Nelson-Mandela-Schule geführt, sodass deren Direktor Gerald Miebs zuständig ist. Mittelfristig muss aber eine neue Schulleitung gefunden werden. Angesichts der Besetzungsprobleme an der JFK-Schule sehen Eltern mit Sorge auf diese Herausforderung.

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