Fortbildung für Berliner Lehrer: Berlin schließt Vereinbarung mit Yad Vashem
Berlin und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Es geht vor allem um Fortbildungen von Lehrern.
Informationsaustausch, Fortbildungen und spezielles Unterrichtsmaterial – aus diesen drei Komponenten soll eine Kooperation bestehen, die am Montag offiziell ihren Anfang nahm: Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) und Yossi Gevir als Vertreter der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem unterzeichnetenen im Haus der Wannseekonferenz eine entsprechende Absichtserklärung. Berlin ist damit das elfte Bundesland, das diese direkte Zusammenarbeit pflegen will.
Eine wichtige Rolle wird dabei die International School for Holocaust Studies (ISHS) spielen, die wiederum mit der Gedenkstätte Yad Vashem kooperiert. Es soll regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte in Jerusalem und Berlin geben.
Es gibt immer weniger Zeitzeugen
„Den Holocaust zum Gegenstand des Unterrichts zu machen, ist heutzutage wichtiger denn je. Da die Generation der Zeitzeugen immer kleiner wird, obliegt es uns, für relevante und bedeutsame Bildung zu sorgen und diese zu fördern“, sagte Avner Shalev, Chairman des Yad Vashem Directorate. „Der direkte Austausch mit Israel ist von enormer Wichtigkeit für eine überzeugende Politik- und Geschichtsvermittlung“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus würden in der Gesellschaft und auch in Schulen immer wieder zum Ausdruck kommen. Deshalb seien die Förderung demokratischer Haltungen und das entschiedene Eintreten gegen Diskriminierung von Menschen von zentraler Bedeutung.“
Bei den Fortbildungen in Yad Vashem sollen pädagogische Fragen bezüglich des jüdischen Lebens vor, während und nach der nationalsozialistischen Verfolgung im Mittelpunkt stehen. Zur Vor- und Nachbereitung soll es Angebote von Berliner Bildungsinstitutionen und Gedenkstätten geben.