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Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat ihren Besuch an der Carlo-Schmid-Schule angekündigt. Hier im Bild: Ihr Baustellenbesuch an der Schöneberger Ruppin-Grundschule - dort gab es nur gute Nachrichten zu vermelden.
© Mike Wolff

Schulpolitik in Berlin: Scheeres verpasst Schulleitern einen Maulkorb

Berlins Bildungssenatorin rät Schulleitern maroder Schulen von öffentlichen Alleingängen ab. Das sei schließlich "eine Frage des Stils".

„Praxisinformationen für Berliner Schulleitungen“ nennt sich der Newsletter, mit dem sich die Bildungsverwaltung regelmäßig an die Schulen wendet. In der jüngsten Ausgabe ergreift Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) selbst das Wort, um die Schulleiter zu besserem Betragen anzuhalten. Unter der Überschrift „Eine Frage des Stils...“ rät sie davon ab, dass Schulleiter als „Kronzeugen gegenüber den Medien ihre eigene Schule zur Schrottimmobilie erklären“.

Abgesehen von der Frage, dass es „manchmal schon zum Selbstschutz der Schule angezeigt ist, Drehtermine und Presseanfragen an die Pressestelle der Senatsverwaltung zu melden“, gehe es hier um „die Haltung“. Schulleiter sollten „Eltern und Kollegium eine wie immer geartete motivierende Perspektive anbieten, die Ihre Schule interessant macht“. Das sei „Teil der Führungsverantwortung“.

Alleingänge unerwünscht

Es sei ein Trugschluss davon auszugehen, dass die reine Benennung von Defiziten der Schule in der Öffentlichkeit Punkte bringe. „Im Gegenteil,“ fährt Scheeres fort: Im „Zusammenspiel von Schulträger, Schule und Verwaltung“ sieht sie die „gemeinsame Verantwortung, die bauliche Perspektive jeder Schule öffentlich zu dokumentieren und aktiv zu begleiten“.

Die Senatorin nimmt aber auch zu dem jüngsten Fall der Halensee-Grundschule Stellung, ohne die Schule namentlich zu nennen: Dort hatten die Lehrer, wie berichtet, beschlossen, keine Klassenfahrten und Elternsprechtage abzuhalten - als Protest dagegen, dass sie nicht sofort in den Genuss der höheren Grundschullehrerbesoldung E 13 kommen.

Auch der Streit ums Gehalt wird thematisiert

"Unabhängig von der inhaltlichen Frage der Legitimität des Anliegens aller Kolleginnen und Kollegen, möglichst bald in den Genuss der E13 zu kommen, hat die Schulleitung in Konfliktfällen wie diesen die Aufgabe, die Schulorganisation zu gewährleisten und die Interessen der Schülerinnen und Schüler (und Eltern) im Blick zu behalten", schreibt Scheeres. Die Schulleitung könne sich in Konfliktfällen "nicht in die Rolle des Kollegiums zurückziehen". Eigenverantwortliche Schule könne in diesen Fällen auch die "gelegentlich unpopuläre Rolle der Leitungsperson bedeuten", heißt es weiter in dem Newsletter.

Aber Scheeres hat auch einen versöhnlichen Schluss parat: Sie sei „der Auffassung, dass die große Mehrheit der Schulleitungen mit der richtigen Haltung arbeitet“. Na immerhin.

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