Verspätungen und Zugausfälle in Berlin: S-Bahn-Verkehr nach Kabelbrand auch am Dienstag nur eingeschränkt
Stromkabel am S-Bahnhof Treptower Park zerstört. Linksautonome wollen das Feuer gelegt haben. Ring wieder mit Fünf-Minuten-Betrieb
Nach dem Kabelbrand am S-Bahnhof Treptower Park können die Züge voraussichtlich auch morgen noch nicht überall wieder nach Fahrplan verkehren. Der Abschnitt Treptower Park-Schöneweide bleibt weiter unterbrochen. Der Versuch, die Kabel zunächst so weit zu reparieren, dass zumindest die Züge der S 8 dort noch am Montag wieder hätten fahren können, war gescheitert. Die beschädigte Stelle sei nur schwer zugänglich, sagte ein Bahnsprecher. Wann der Verkehr morgen wieder normal laufen könne, lasse sich derzeit nicht sagen. Dafür konnten die Züge auf dem Ring - anders als zunächst angenommen - bereits am Montagnachmittag in der Hauptverkehrszeit alle fünf Minuten fahren. Vorher hatte es einen Abstand von zehn Minuten gegeben. Zu dem Anschlag haben sich Linksautonome bekannt. Die Feuerwehr hatte den Brand gelöscht; Menschen wurden nicht verletzt.
Die am frühen Morgen zwischen Neukölln und Ostkreuz unterbrochenen Ringbahn-Linien S41 und S42 fahren seit 9 Uhr wieder durchgehend. Die S85 ist eingestellt. Die S8 verkehrt lediglich zwischen Birkenwerder und Ostkreuz.. Die S9 fährt zwischen dem Flughafen Berlin-Schönefeld und dem Bahnhof Hermannstraße, wo es Anschluss zur U-Bahn-Linie U 8 gibt. Der Schienenersatzverkehr mit Bussen für die Linien S8, S85 und S9 zwischen Treptower Park und Schöneweide bleibt bestehen. Die S-Bahn rät, mit ihren Zügen über Neukölln zu fahren und dort umzusteigen. Deshalb fahre auch die S9 von Schönefeld bis zum Bahnhof Hermannstraße, wo die Züge fast im Minuten-Takt ankommen. Erneute Verspätungen oder Ausfälle seien bei dem dichten Betrieb nicht ausgeschlossen, sagte der Sprecher.
Nach Angaben des Polizeisprechers hatte eine Aufsicht am Morgen gegen 3.30 Uhr eine starke Rauchentwicklung zwischen den S-Bahnhöfen Treptower Park und Sonnenallee bemerkt und daraufhin die Feuerwehr alarmiert. Der Rauch kam aus einem Kabelschacht neben den Gleisen.
Bundesweit gab es am Montagmorgen ähnliche Vorfälle . Ob das auf der Indymedia-Seite der linken Szene veröffentliche Selbstbezichtigungsschreiben echt ist, wird von der Polizei geprüft. Die Anschläge seien ein Protest gegen das G20-Treffen der Staats- und Regierungschefs der weltweit führenden Industrie- und Schwellenländer Anfang Juli in Hamburg heißt es auf der Seite. Auch vor dem G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm hatte es Anschläge gegen die Bahn gegeben.