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Manche Kontrolle läuft unerfreulich ab. Sogar, wenn man ein Ticket gekauft hat.
© picture alliance / dpa

Verfahren gegen Bahn-Mitarbeiter: S-Bahn-Kontrolleure wegen Unterschlagung verurteilt

Nach Strafen wegen Gewalttätigkeit beim Kontrollieren werden weitere Strafurteile bekannt - die Ticket-Prüfer hatten Touristen im Visier.

Nach der Verhängung von Bewährungsstrafen für gewalttätige Kontrolleure der S-Bahn meldet die Bahn zwei weitere Urteile gegen frühere Mitarbeiter. Sie seien wegen Unterschlagung verurteilt worden, bestätigte ein Unternehmenssprecher dem Tagesspiegel. Zur Höhe der Strafe wurden zunächst keine Angaben gemacht. Den ursprünglich fünf Kontrolleuren war vorgeworfen worden, gezielt nach Berlin-Touristen Ausschau gehalten und deren Unkenntnis über Tarifzonen und Ticket-Entwerter ausgenutzt zu haben. In mehreren Fällen sollen sie das erhöhte Beförderungsentgelt von 60 Euro verlangt haben, ohne eine Quittung auszustellen und das Geld bei der Bahn abzurechnen. Erst kürzlich hat das Amtsgericht Tiergarten drei Ex-Kontrolleure wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung verurteilt, weil sie einen Fahrgast mit gültigem Ticket auf dem Bahnsteig zu Boden gebracht und festgehalten hatten. Der Mann hatte bei der Kontrolle verlangt, dass sich zunächst die S-Bahn-Mitarbeiter ausweisen sollten. Für ihre Fahrkartenkontrollen beauftragt die S-Bahn den privaten Dienstleistungskonzern Wisag. Nach Bekanntwerden der Ermittlungen wegen Unterschlagung vor einem Jahr hatte die Bahn nicht ausgeschlossen, den Wisag-Vertrag zu kündigen. Er wurde dann aber wenig später doch verlängert und läuft jetzt bis zum März 2019.

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