zum Hauptinhalt
In Berlin fehlen Hebammen und freie Kreissäle.
© picture alliance / dpa

Geburten in Berlin: Runder Tisch zum Hebammen-Engpass

Gesundheitssenatorin Dilek Kolat lud am Freitag zur Expertenrunde. Die Kliniken sollen ihre Kreißsaal-Kapazitäten erweitern.

Muss der Senat mehr für die Geburtshilfe tun? Am Freitag hat sich Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) mit den Leitern der Berliner Geburtskliniken, Vertreterinnen der Hebammen sowie der Krankenhausaufsicht, der Feuerwehr und Experten der Ausbildungsstätten getroffen. Der Runde Tisch war einberufen worden, weil in der wachsenden Stadt zuletzt mehr Hebammen gebraucht wurden.

„Wir haben nun zu klären, wie Kliniken ihre Kreißsaal-Kapazitäten erweitern können und der Senat sie dabei unterstützen kann. So wird ein digitaler Bettennachweis im Pilotbetrieb noch dieses Jahr starten, um die Weiterleitung akuter Fälle von einer voll belegten Klinik in ein Haus mit freien Kapazitäten schneller zu organisieren“, sagte Senatorin Kolat nach dem Treffen.

Engpässe an allen Ecken

Der Bedarf an Hebammen ist zwar groß, die Senatsgesundheitsverwaltung konnte am Freitag aber auch genauere Daten mitteilen: Nach dem vorläufigen Rekordjahr 2016, als 42 618 Kinder in Berliner Krankenhäusern geboren wurden, könnte die Zahl im laufenden Jahr sinken. Hochrechnungen für 2017 sagten demnach rund 41 000 Geburten voraus.

Dennoch begrenzen acht von 19 Geburtskliniken in der Stadt derzeit die Zahl der Anmeldungen, vier weitere planen dies. Frauen sollten sich also besser eine weniger frequentierte Klinik aussuchen. Immer wieder haben Geburtskliniken beim Rettungsdienst der Feuerwehr ihre Kreißsäle als voll abgemeldet.

Als Gründe werden dem Senat zufolge unter anderem genannt: Räumlicher Engpass im Kreißsaal (zwölf Kliniken), fehlende Hebammen (zehn Kliniken), zu wenige freie Betten (fünf Kliniken). Der Runde Tisch wird fortgesetzt.

Zur Startseite