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Menschen demonstrieren in Erkner gegen die Ansiedlung des US-amerikanischen Elektroautobauers Tesla in Grünheide.
© Julian Stähle/dpa
Update

Bürgerinitiative gegen Bau in Grünheide: Rund 150 Menschen demonstrieren gegen Tesla-Fabrik

Am Samstag protestierte die „Bürgerinitiative Gegen die Gigafactory Grünheide“ mit rund 150 Teilnehmenden in Erkner. Es gibt auch eine Kundgebung pro Tesla.

Nach der Wiederaufnahme der Rodung für die geplante Tesla-Fabrik in Grünheide geht der Protest gegen das Milliardenprojekt des US-Elektroautoherstellers weiter. Rund 150 Teilnehmer kamen nach Angaben der Polizei am Samstag nach Erkner unweit von Grünheide, wo die Fabrik gebaut werden soll. Die „Bürgerinitiative Gegen Gigafactory Grünheide“ setzt sich unter anderem für den Erhalt der Landschaft und der Schutzgebiete sowie für genug Trinkwasser ein. Sie lehnt große Industrieansiedlungen wie die Tesla-Fabrik ab. Die Teilnehmer hielten Transparente hoch, auf denen stand: „Keine Großfabrik im Wald“ und „Tesla oder Trinkwasser“.

An der Demonstration nahmen auch Vertreter des Anti-Kohle-Bündnisses „Ende Gelände“ Berlin und der „Interventionistischen Linken Berlin“ teil. „Wir sind solidarisch mit den Menschen aus der Bürgerinitiative“, sagte der Sprecher von „Ende Gelände Berlin“, Jonas Baliani. Mit Tesla gebe es keine Verkehrswende, nötig sei ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Schienenverkehrs.

Es gab auch Unterstützung für Tesla. Ebenfalls in Erkner warben rund 40 Menschen nach Teilnehmerangaben für die Fabrik. Initiator André Organiska, der auch CDU-Gemeindevertreter in Gosen-Neu Zittau südlich von Erkner ist, wollte zeigen, dass es auch Bürger gebe, die für die Ansiedlung seien. „Ich denke sogar, die Mehrheit ist dafür“, sagte Organiska. Die Fabrik bringe Zukunft. „Alle haben was davon.“ Er hatte die Demonstration erst am Vorabend angemeldet - zunächst gab es keine Genehmigung, dann konnten sich die Befürworter jedoch treffen. Über die Gründe der anfangs fehlenden Genehmigung wurden keine offiziellen Angaben gemacht.

Die Rodungsarbeiten auf dem Gelände in Grünheide sollten auch am Samstag weitergehen. Wann sie beendet sind, war zunächst unklar. Nach einem vorläufigen Stopp hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg am Donnerstagabend grünes Licht für die weitere Rodung gegeben. Das Gericht wies die Eilanträge der Grünen Liga Brandenburg und des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern zurück. Die beiden Umweltverbände halten die vorläufige Genehmigung zum Roden für rechtswidrig. Tesla will in Grünheide (Kreis Oder-Spree) nahe Berlin ab dem nächsten Jahr bis zu 500 000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen. (dpa)

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