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Manfred Schmidt.
© picture alliance / dpa

Manfred Schmidt: Rückkehr des Netzwerkers

Seine Wahlpartys waren legendär. Im Strudel der Wulff-Affäre verlor Manfred Schmidt sein Geschäft – nun kommt der Neuanfang.

Einst waren seine Wahlpartys legendär, Musstermine für viele Prominente. Doch dann geriet Manfred Schmidt in den Strudel der Affäre um den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff. Vor ziemlich genau vier Jahren verlor der Eventmanager dadurch sein Geschäft. Am Sonntag folgt nun das Comeback.

Für „Focus“ organisiert er eine Wahlparty im vergleichsweise kleinen, feinen Kreis in Mitte. Damit füllt sich eine Lücke für viele Meinungsführer, die sich an solchen Abenden gern persönlich austauschen. Während Christian Wulff längst wieder Reden hält und als Anwalt arbeitet, sein ehemaliger Sprecher Olaf Glaeseker als Sprecher einer Modefirma ebenfalls schon vor längerer Zeit zurück in den Alltag fand, hatte Schmidt unter den Ausläufern der Affäre am längsten gelitten.

Als Wulff noch Ministerpräsident war, hatte Schmidt für ihn den „Nord-Süd-Dialog“ organisiert, ein Networkingevent, das Niedersachsen und Baden-Württemberg näher zusammenbringen sollte. In dem Zusammmenhang war ihm vorgeworfen worden, Glaeseker mit Urlauben in seinem Haus korrumpiert zu haben.

Allerdings waren die beiden damals schon lange eng befreundet – und sind es bis heute. Da auch die für solche Delikte typische Heimlichkeit gefehlt habe, stellte das Gericht das Verfahren vor zwei Jahren gegen eine Auflage ein. Auch wenn er danach ganz offiziell als unbestraft galt, war der wirtschaftliche Schaden nicht mehr zu beseitigen.

Prominent gemischter Gästekreis

Bei der „Focus Night“ werden wohl auch einige gute, teils prominente Freunde wieder dabei sein, die in schweren Zeiten zu ihm gehalten haben. Die frühere Moderatorin Sabine Christiansen etwa erzählte manchmal kopfschüttelnd, wie sie versucht hat, ihren französischen Freunden zu erklären, worum es eigentlich ging, das aber nie geschafft habe. Während die „Residenz am Brandenburger Tor“, die Schmidt damals für exklusive Events längerfristig gemietet hatte, leer blieb, verbrachte der Kommunikationsexperte die letzten Jahre teils in Thailand, teils in seinem Haus in Spanien, das so viele Schlagzeilen gemacht hatte.

Erwartet werden zur Party aus Anlass der drei Landtagswahlen Gesprächspartner aus Politik, Medien, Kultur, Sport und Wirtschaft. Ein nach aktuellen Kriterien prominent gemischter Gästekreis war immer eine Spezialität von Manfred Schmidt. Der inzwischen 67-Jährige organisierte seit Mitte der 90er Jahre im Auftrag großer Unternehmen öffentlichkeitswirksame Ereignisse in Berlin und anderswo.

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