zum Hauptinhalt
Ist eine Ratte schuld? In der Nacht zu Dienstag kam es in Tempelhof zu einem zweieinhalbstündigen Stromausfall. In der betroffenen Netzstation wurde tote Ratte gefunden.
© dpa

Tödlicher Irrtum: Ratte löst in Tempelhof Stromausfall aus

Kleiner Nager, große Auswirkung: Einen großen Stromausfall hat in der Nacht zum Dienstag eine Ratte ausgelöst - 2200 Wohnungen waren betroffen.

Es war wohl der Hunger, der in der Nacht zum Dienstag eine Ratte dazu trieb eine 10 000-Volt-Leitung anzuknabbern und die so einen zweieinhalbstündigen Stromausfall im Bezirk Tempelhof-Schöneberg auslöste. Durch den Kurzschluss um kurz nach 23 Uhr waren nach Angaben Vattenfalls insgesamt 2200 Wohnungen und 170 Gewerbebetriebe im Gebiet umliegend der Manteuffelstraße bis zur Schöneberger Straße und Alt-Tempelhof ohne Strom. Bei der Instandsetzung der beschädigten Stromleitung durch einen Servicemitarbeiter wurde in der betroffenen Netzstation in der Attilastraße dann eine tote Ratte gefunden. Die Pressesprecherin von Vattenfall spricht von einem Einzelfall: „Es wird derzeit geprüft, wie die Ratte in die Netzstation gelangen konnte.“
Auch der Wildtierbeauftragte des Berliner Senats Derk Ehlert betont die Seltenheit solcher Fälle. Normalerweise seien Ratten nur dort zu finden, wo es auch Nahrung gibt. Eine Netzstation wäre für eine Ratte ein ungewöhnlicher Ort, da er hermetisch abgeriegelt sei und Ratten sich auf der Nahrungssuche nur von A nach B bewegen. Gummiverkleidungen oder Stromleitungen stehen laut dem Experten nicht auf dem Speiseplan einer Ratte: „Ich kann mir den Vorfall nur so erklären, dass sich die Ratte erheblich verirrt hat und sich aus lauter Not und Hunger an der Verkleidung des Stromkabels zu schaffen gemacht hat.

Das war in diesem Fall ein tödlicher Irrtum.“ Am Dienstagmittag kam es (ganz ohne Ratte) zwischen 11 und 15 Uhr zu einem weiteren, noch größeren Stromausfall in Adlershof/Alt-Glienicke. Schuld waren hierbei die Bauarbeiten an einer Bahntrasse, die parallel zum Adlergestell verläuft, bei der eine Bodenleitung beschädigt wurde; es waren rund 5600 Haushalte betroffen.

Carmen Schucker

Zur Startseite