Baustelle an der Oberbaumbrücke: Radfahrer müssen absteigen
Wegen der Sanierung sollten sich Radler und Autos sich auf der Oberbaumbrücke Richtung Kreuzberg einen Fahrstreifen teilen. Doch nun müssen Radfahrer schieben.
Seit Montagfrüh, sieben Uhr, ist es eng auf der Oberbaumbrücke. "Aufgrund starker Verkehrsbelastung in den vergangenen Jahren muss die Brücke, die die Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain über die Spree verbindet, dringend saniert werden", teilte die Verkehrsverwaltung am Freitag mit. "Insbesondere sind die erheblichen Schäden am Fahrbahnbelag zu beseitigen."
Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich rund fünf Monate dauern. "Im Rahmen dieser Instandsetzung werden die Fahrbahndecke und die Brückenabdichtung auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern erneuert, die alten Straßenbahnschienen werden entfernt, die Übergangskonstruktionen angepasst", teilte die Verkehrsverwaltung mit.
Die Baumaßnahme wird den Angaben zufolge in zwei Bauabschnitte aufgeteilt, die jeweils rund zehn Wochen in Anspruch nehmen sollen. Der erste Bauabschnitt umfasse die westlich gelegene, der zweite die östlich gelegene Fahrbahn.
Es gibt auch eine Umleitung
"Für den Kfz-Verkehr und für Radfahrende bleibt in Fahrtrichtung Kreuzberg bei reduzierter Geschwindigkeit eine gemeinsame Spur frei; noch im Asphalt liegende Straßenbahnschwellen werden dafür aus Sicherheitsgründen verfüllt", meldete die Verwaltung am Freitag. "In Fahrtrichtung Friedrichshain verbleibt ein Fahrstreifen für den Individualverkehr, der Radverkehr wird unter den Arkaden parallel zum Gehweg geführt."
Doch kurz nach Beginn der Bauarbeiten stellte sich heraus: Die Baustellenführung so gefährlich, dass Radler in Richtung Kreuzberg jetzt absteigen und schieben müssen. Das war Polizei und Verkehrslenkung am Montag allerdings erst aufgefallen, als sie die Baustelle überprüften – und mit der Raser-Realität konfrontiert wurden.
Das „ursprünglich geplante Mitfahren der Radfahrenden im Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr (bei reduzierter Geschwindigkeit)“ musste daher „untersagt werden“, teilte die Verkehrsverwaltung am Montag mit. Und ab wann…? „Diese zusätzliche Anordnung gilt ab sofort.“
Es gibt auch eine Umleitung über die etwa eineinhalb Kilometer nordwestlich gelegene Schillingbrücke. Sie führt von der Kreuzung Skalitzer Straße/Schlesische Straße über die Köpenicker Straße und über die Straße An der Schillingbrücke.
Die Bauarbeiten sollen bis Anfang November 2019 abgeschlossen sein. Die Baukosten betragen laut Verwaltung rund 700.000 Euro und werden vom Land Berlin getragen. (Tsp/lho)