Protest für Verkehrssicherheit auf Oberbaumbrücke: Radaktivisten stellen Weihnachtsbäume als Poller auf
Der Radstreifen auf der Oberbaumbrücke ist schmaler als es das Mobilitätsgesetz vorsieht. Dagegen haben Aktivisten jetzt erneut protestiert.
Radaktivisten haben am Sonntagnachmittag mit Weihnachtsbäumen für mehr Verkehrssicherheit auf der Oberbaumbrücke demonstriert. Die kleinen Tannen dienten dabei als Poller, also zur Trennung der Rad- von der Autospur.
"Es wurde eine Nachbesserung für die Oberbaumbrücke versprochen, die hatten wir eigentlich unter dem Weihnachtsbaum erwartet", sagte Inge Lechner vom Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg.
Verkehrsverwaltung hatte erneuten Umbau versprochen
"Doch da war nichts, deswegen hat man die raumliegenden Weihnachtsbäume an den Straßenrand gestellt, wo sie auch die Radfahrenden schützen."
Die Aktivisten kritisieren, dass auch die neue Fahrbahnmarkierung der Oberbaumbrücke für Radfahrer zu schmal sei und damit gegen das Mobilitätsgesetz verstoße.
Die Tannen hielten sich nicht lange, nach Aufforderung durch die Polizei ("gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr") mussten die Aktivisten sie von der Straße räumen.
Die Verkehrsverwaltung hatte nach Protest Ende Oktober angekündigt, auf der Brücke erneut umzubauen. Dabei solle auch die Installation "geeigneter Protektionselemente" geprüft werden.
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Ingenieur und Radaktivist Jens Blume hatte zuvor vorformellen Widerspruch gegen die neue Verkehrsführung eingelegt.
Florian Schmidt (Grüne), Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, kommentierte den Tannen-Protest auf Twitter als "sehr coole Aktion". Und er versprach: "Die Protected Bikelane kommt." Aktuell würden dazu noch Abstimmungen zwischen Verkehrssenatorin Regine Günther, der Kreuzberger Bürgermeisterin Monika Herrmann und ihm laufen. "Die Brücke ist nicht ganz unkompliziert", schreibt Schmidt.