Affäre um Flüchtlingsheime in Berlin: Prüfbericht entlastet Lageso-Chef
In der so genannten Patenkind-Affäre um Aufträge für die Unterbringung von Flüchtlingen gibt es Entlastung für den Chef des Landesamtes für Gesundheit und Soziale Dienste. Dies geht aus einem Untersuchungsbericht des Senats hervor. Dennoch gibt es Kritik.
Das für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständige Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) soll ausführlicher auf mögliche Missstände hin untersucht werden. Eine erste Innenrevision des Amtes ergab, dass die zum Lageso gehörende Berliner Unterbringungsleitstelle Verwaltungsvorgänge mangelhaft dokumentiert und Vergaben an private Anbieter ohne Auswahlverfahren und Ausschreibungen stattgefunden hätten. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales mit.
Nicht bestätigt hätten sich dem internen Bericht zufolge allerdings die Vorwürfe gegen Lageso-Chef Franz Allert, es habe Vetternwirtschaft bei Aufträgen für Flüchtlingsheime gegeben. Neben der nun geforderten vertieften Innenrevision ist bereits eine Untersuchung durch externe Wirtschaftsprüfer geplant. Allert war vorgeworfen worden, dass eine Firma, bei deren sein Patensohn Geschäftsführer ist, Aufträge vom Lageso erhalten hat. Sozialsenator Mario Czaja und Allert hatten die Vorwürfe stets bestritten.