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Von Januar bis Juli dieses Jahres erfasste die Polizei rund um die „Alex“-Wache 4352 Straftaten.
© Kay Nietfeld/dpa

Diebstahl, Betrug, Drogenhandel: Polizei verzeichnet Tausende Straftaten am Alexanderplatz

Die Polizei hat ihre Präsenz am Alexanderplatz verstärkt. Die Zahl der Straftaten ändert sich aber kaum. Vor allem Ladendiebstähle werden dort registriert.

Auch knapp zwei Jahre nach der Eröffnung einer neuen Polizeiwache ist der Berliner Alexanderplatz ein Anziehungspunkt für Kriminalität. Von Januar bis Juli dieses Jahres erfasste die Polizei rund um die „Alex“-Wache 4352 Straftaten. Das antwortete der Senat auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Sven Kohlmeier. Ob der Alexanderplatz allerdings tatsächlich ein gefährlicher Ort ist, dürfte umstritten bleiben. Die „B.Z.“ (Dienstag) hatte zuvor darüber berichtet.

Die allermeisten der registrierten Taten waren Diebstähle (2231), vor allem Ladendiebstähle. Außerdem gab es zahlreiche Anzeigen wegen Betrugs (312), Schwarzfahrens (267), Drogenhandels (387) und Beleidigungen (110). Gewalttaten wie Körperverletzungen und Raub machten nur rund zehn Prozent der Delikte (469) aus.

Auf das ganze Jahr 2019 hochgerechnet läge die Zahl der Straftaten bei 7500. Im Vorjahr 2018 waren es 6767 Taten, in den Jahren davor auch jeweils etwa 7500.

Allerdings geben diese Zahlen nur die angezeigten Taten wieder. Gleichzeitig gibt es eine große Dunkelziffer von Delikten, die nie bekannt werden.

Polizei verstärkte ihre Maßnahmen

Die gut sichtbar gelegene Polizeiwache könnte auch dazu führen, dass mehr Opfer von Straftaten eine Anzeige erstatten, so dass die Zahlen in der Statistik steigen, obwohl sie sich in der Wirklichkeit wenig verändern.

[Jeder muss mal hin, niemand will da sein. Oder doch? Der Alexanderplatz ist einer der zentralen Orte der Stadt. Wir fragen, was die Menschen von ihm halten. Sagen Sie uns hier Ihre Meinung.]

Der Alexanderplatz war durch eine Reihe von Schlägereien, Messerstechereien und zahlreichen Taschendiebstählen in Verruf geraten. Die Polizei verstärkte vor zwei Jahren ihre Maßnahmen. Die Ermittlungsgruppe „Alex“ der Kriminalpolizei begann ihre Arbeit am 1. November 2017. Am 15. Dezember 2017 wurde die „Alex-Wache“, eingerichtet. Seit dem 1. März 2018 gibt es einen Staatsanwalt, der speziell für Täter vom Alexanderplatz zuständig ist.

An dem großen Verkehrsknotenpunkt, den täglich Zehntausende Menschen kreuzen und an dem am Wochenende viele Betrunkene unterwegs sind, kommt es allein durch die Masse der Menschen fast automatisch zu Konflikten.

Der SPD-Politiker Kohlmeier erklärte: „Der „Alex“ war und ist ein Kriminalitätsschwerpunkt, dass zeigen die Zahlen.“ Die „Alex-Wache“ sorge aber für ein erhöhtes Sicherheitsgefühl. „Die Wache ist ein Zeichen, dass wir zentrale Orte der Stadt nicht den Kriminellen überlassen. Das Konzept kann ich mir auch an anderen Orten vorstellen, zum Beispiel an der Warschauer Straße.“ (dpa)

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