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Gut bewacht: Am Bahnhof Südkreuz sollen Passanten identifiziert werden.
© Thilo Rückeis

Bahnhof Berlin-Südkreuz: Polizei sucht Tester für Gesichtserkennung

Können Kameras Personen zuverlässig identifizieren? Das will die Bundespolizei ab August im Bahnhof Südkreuz ausprobieren. 275 Freiwillige sollen her.

Die Bundespolizei sucht Helfer. Vom 1. August an will sie sechs Monate lang im Bahnhof Südkreuz erproben, ob eine automatische Gesichtserkennung per Kamera funktioniert. 275 Tester sollen dabei freiwillig mitmachen. Seit Montag wirbt die Bundespolizei im Bahnhof für das Projekt. Begehrt sind Personen, die regelmäßig durch den Bahnhof kommen, am besten mehrmals täglich, wie sich die Bundespolizei es wünscht. Die Kameras erfassen in der Westhalle des Bahnhofs einen markierten Bereich. Wer dort nicht aufgenommen werden wolle, könne ihn umgehen, erklärte die Bundespolizei. Im Bahnhof sind bereits rund 80 „normale“ Kameras installiert.

Ziel ist es nach Angaben der Bundespolizei, durch den Vergleich mit vorhandenen Aufnahmen automatisch Personen auszumachen, von denen eine Gefahr ausgeht oder ausgehen könnte. Mit dieser Technik könne es gelingen, Straftaten und Gefahrensituationen im Vorfeld zu erkennen. Mögliche Gefährder könnten vor einem geplanten Anschlag festgestellt werden, begründete die Bundespolizei den bei Datenschützern umstrittenen Versuch. Die Daten aus dem Test sollen nach einem Jahr gelöscht werden.

Bundespolizei lockt Tester mit einer Belohnung

In einem zweiten Schritt sollen auch Softwareprogramme getestet werden, die Gefahrenszenarien sowie Objekte erkennen und melden können. Der Test findet in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium, dem Bundeskriminalamt und der Bahn statt.

Für den Test lockt die Bundespolizei auch mit einer Belohnung: Wer den Kamerabereich an mindestens 25 unterschiedlichen Tagen durchquert, erhält einen Amazon-Einkaufs-Gutschein über 25 Euro. Und für die drei Tester, die an mindestens 30 unterschiedlichen Tagen am häufigsten den Testbereich genutzt haben, gibt es zusätzliche Hauptpreise. Interessierte können sich im Bahnhof bei der Bundespolizei melden.

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