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Bis hierhin und nicht weiter. Bis Ende Januar 2021 soll der mittlere Abschnitt der Friedrichstraße als Flaniermeile und Radfahrstrecke erhalten bleiben.
© imago images/Christian Spicker

Tempokontrolle in der Friedrichstraße: Polizei sucht rasende Radler – und findet keine

Tempo 20 ist maximal erlaubt, doch bei einer zweistündigen Kontrolle fuhr niemand deutlich zu schnell. Mehrere Anzeigen wurden trotzdem geschrieben.

Berlins erster Radweg mit Tempolimit ist ins Visier der Polizei geraten: Am Montag standen Einsatzkräfte mit einem Lasermessgerät in dem seit Ende August für Autos gesperrten Bereich, um das für Radfahrer geltende Tempolimit von 20 km/h zu überwachen.

Zwei Stunden lang, von 13 bis 15 Uhr, hatten sich vier Beamte nahe dem U-Bahn-Zugang vor den Galéries Lafayette postiert. Etwa 20 Radfahrende seien angemessen worden, weil sie mutmaßlich zu schnell unterwegs waren, teilt die Polizei auf Tagesspiegel-Anfrage mit.

Die Bilanz des Einsatzes: "Es wurden keine vorwerfbaren beziehungsweise ahndungsrelevanten Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt", allerdings fünf Anzeigen wegen verbotswidriger Handynutzung geschrieben. Der Schnellste sei Tempo 26 gefahren - allerdings vor Abzug der Toleranz.

Die "Opportunitätstoleranz" beträgt laut Polizei pauschal für alle Verkehrsteilnehmer fünf Kilometer pro Stunde. Hinzu kommen drei Stundenkilometer Gerätetoleranz, sodass real erst ab Tempo 29 geahndet werde. Dass Fahrräder im Unterschied zu Kraftfahrzeugen keinen Tacho haben müssen, spielt dabei keine Rolle.

In einer 30er-Zone wären Tempo 38 noch folgenlos

Da die Toleranzen für alle Arten von innerstädtischen Straßen gelten, bedeutet das, dass ungestraft beispielsweise mit maximal Tempo 38 durch 30er-Zonen gefahren werden kann - zumindest sofern kein Unfall passiert, der durch Einhaltung des Limits vermeidbar gewesen wäre.

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Überraschend kam die Kontrolle in der Friedrichstraße insofern, als sich Autofahrer in den 2018 zur Luftverbesserung eingerichteten Tempo-30-Bereichen auf Magistralen wie der Leipziger und der Hauptstraße vier Wochen lang unkontrolliert an die Vorschrift "gewöhnen" durften. Die Friedrichstraße ist erst seit Ende August teilweise autofrei.

Die Polizei begründet den Einsatz mit "Hinweisen aus der Bevölkerung an die polizeilichen Fahrradstreifen, dass einige Radfahrende die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung nicht beachten würden". Auch die CDU hatte Tempokontrollen gefordert, nachdem sie die Teilsperrung für den Autoverkehr nicht verhindern konnte. Für den galt in der Friedrichstraße Tempo 50.

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