Nach Attacke in Berliner Hermannstraße: U-Bahn-Treter soll sich ins Ausland abgesetzt haben
Laut einem Bericht der "B.Z." ist der Haupttäter der U-Bahn-Attacke ins Ausland geflohen. Wie die Berliner Polizei mitteilte, ist dieser mittlerweile identifiziert.
Der Mann, der am 27. Oktober auf einer Treppe im U-Bahnhof Hermannstraße einer jungen Frau in den Rücken getreten hat, ist weiter auf der Flucht. Nachdem der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Mittwochmorgen gesagt hatte, dass man eine Spur zum Haupttäter verfolge, gibt es inzwischen eine Meldung der „B.Z.“, wonach sich der Verdächtige und seine Mittäter ins Ausland abgesetzt haben sollen. Aus Sicherheitskreisen hieß es zu diesem Bericht, dass man ihn weder bestätigen noch dementieren könne. Der Deutschen Presseagentur sagte Steltner dazu: „Wir werden dem nachgehen.“
Nach Tagesspiegel-Informationen sollen alle vier Täter miteinander verwandt sein. Die Täter sollen dem Vernehmen nach aus Bulgarien stammen. Steltner bestätigte außerdem, dass der am Montag festgenommene Begleiter des U-Bahn-Treters am Dienstag wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Die Beweislage reiche für einen Haftbefehl nicht aus, hieß es zuvor am Dienstag aus Sicherheitskreisen. Gegen den aus Bulgarien stammenden Mann sei kein dringender Tatverdacht der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung zu begründen. Die in diesem Fall auch in Frage kommende unterlassene Hilfeleistung sei kein Haftgrund, hieß es.
In Sicherheitskreisen war außerdem zu hören, dass es nicht auszuschließen sei, dass die Veröffentlichung des Videos in den Medien dazu beigetragen haben könnte, dass der Haupttäter untergetaucht ist. Eine Bestätigung für sein Untertauchen sei das aber nicht.
Am Morgen noch Hoffnung auf Festnahme
Am Morgen hatte Steltner noch Hoffnung auf eine Festnahme des Täters, der aus Bulgarien stammen soll, geäußert. "Wir sind dran", sagte er dem Tagesspiegel. Man habe eine Spur, so Steltner, der aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Details nennen wollte. Am Mittag teilte er dann mit, dass der Täter identifiziert sei. Aus Sicherheitskreisen hieß es dazu, dass die Ermittler auf diese Spur nicht durch die Befragung des Begleiters gekommen waren, sondern durch eigene Ermittlungen.
Ähnlicher Fall in München
Nach dem brutalen Angriff ist inzwischen ein ähnlicher Vorfall aus München bekannt geworden. Dort war am Samstag eine 38-jährige Frau das Opfer einer Attacke. Nach Angaben der Polizei vom Dienstag hatte die Frau auf dem Rückweg von einer Weihnachtsfeier eine Rolltreppe in einem U-Bahnhof hinunterfahren wollen. Plötzlich hätten drei Jugendliche sie überfallen und getreten. Die Frau stürzte. (mit dpa)
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