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Der Unfall ereignete sich am Mittwoch am Kottbusser Tor in Kreuzberg.
© Tilman Schröter
Update

Tödlicher Unfall in Kreuzberg: Radfahrerin von Lkw überfahren

Das Kottbusser Tor ist einer der schlimmsten Unfallschwerpunkte in Berlin. Nun ist dort erneut ein Mensch tödlich verunglückt.

In Berlin-Kreuzberg ist am Mittwoch eine Radfahrerin von einem Lastwagen überfahren und tödlich verletzt worden. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall kurz vor 14 Uhr am Kottbusser Tor an der südlichen Einmündung der Reichenberger Straße. Nach vorläufigem Ermittlungsstand war ein Baustellen- Lkw, der ein Silo geladen hatte, rechts in die Skalitzer Straße eingebogen und überrollte die 68 Jahre alte Frau, die auf dem Radweg fuhr. Sie starb noch am Unfallort.

Am Donnerstag soll eine Mahnwache stattfinden – mehr dazu und und Reaktionen von Aktivisten, finden Sie hier.

Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit 40 Kräften und zehn Fahrzeugen im Einsatz. Mehrere Passanten wurden vom Rettungsdienst betreut, eine Person mit einem schweren Schock ins Krankenhaus gebracht.

Am Kottbusser Tor bildete sich nach dem Unfall eine Menschentraube.
Am Kottbusser Tor bildete sich nach dem Unfall eine Menschentraube.
© Tilman Schröter

Der Knoten am Kottbusser Tor zählt seit Jahren zu den schlimmsten Unfallschwerpunkten Berlins. Permanent kommt es dort zu gefährlichen Situationen zwischen Radfahrern und Kraftfahrzeugen, die den kreisförmigen Knoten verlassen. Die Polizeistatistik für 2018 erfasste an der Kreuzung mit ihren sieben abgehenden Straßen 21 Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern und drei, in die Fußgänger involviert waren. Hinzu kommen zahlreiche Unfälle im nahen Umfeld.

Einsatzwagen der Polizei und der Feuerwehr an der Unfallstelle.
Einsatzwagen der Polizei und der Feuerwehr an der Unfallstelle.
© Tilman Schröter

Zwar ist der Kreisel wegen der katastrophalen Sicherheitsmängel vor Jahren umgestaltet worden, aber grundlegend entschärft wurde er dadurch nicht. Im Februar 2018 starb an der gleichen Stelle eine Fußgängerin unter den Rädern eines rechts abbiegenden Sattelzuges.

Der südlich des U-Bahn-Viaduktes gelegene Teil des Kottbusser Tors war bis zum Abend gesperrt. Der Friedrichshain-Kreuzberger Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) teilte auf Tagesspiegel- Anfrage mit: „Natürlich wird dieser Ort nun auf Verbesserungsmöglichkeiten untersucht.“

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Der Vorfall zeige einmal mehr, „dass Autos grundsätzlich gefährlich sind und eigentlich in der Stadt nichts zu suchen haben.“ Das gelte insbesondere für Lastwagen ohne Abbiegeassistenten. „Ich werde mich weiter für eine weitgehend autofreie Innenstadt einsetzen“, schreibt Schmidt. Er hoffe, „dass auch dieser tragische Unfall ein Weckruf an alle ist, dass wir die Stadt so schnell wie möglich umbauen müssen. Die autofreundliche Stadt hat ein für alle Mal ausgedient.“

Schon mehrere Verkehrstote seit Anfang des Jahres

Seit Jahresbeginn sind schon mehrere Menschen im Berliner Straßenverkehr gestorben. Am Montag erlag ein 81-Jähriger im Krankenhaus seinen Kopfverletzungen. Er war am 2. Januar mit seiner gleichaltrigen Begleiterin gestürzt, als ein Lieferwagen sie beim Überqueren der Adalbertstraße rammte.

Wegen der Bergung der toten Radfahrerin kam es zu Verkehrssperrungen.
Wegen der Bergung der toten Radfahrerin kam es zu Verkehrssperrungen.
© Tilman Schröter

Am Mittwoch starb außerdem eine Frau in Französisch Buchholz, nachdem sie mit ihrem Suzuki von der Hauptstraße abgekommen und in die Mauer eines Supermarktes gerast war. In Grunewald musste ein Jaguar-Fahrer laut Polizei mehrfach wiederbelebt werden, nachdem er von der Halenseestraße am Werkstättenweg abgekommen und in eine Bushaltestelle der BVG gekracht war. Bei beiden Unfällen sei noch nicht geklärt, inwieweit medizinische Probleme der Autofahrer eine Rolle gespielt hätten.

In Schöneberg wurde am Mittwoch eine Fußgängerin von einem Auto erfasst und dabei schwer verletzt. Die 33-Jährige überquerte gegen 8.00 Uhr den Ballonfahrerweg Ecke Sachsendamm, als es zu dem Unfall kam, teilte die Polizei mit. Ein 43-jähriger Autofahrer sei links abgebogen, dabei habe sein Wagen die Fußgängerin erfasst. Die Frau sei auf die Straße geschleudert worden und habe Kopf-, Rumpf- und Beinverletzungen erlitten. Sie wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

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