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Justizia.
© Helmut Vogler

Landgericht Berlin: Prozess gegen mutmaßliches Pädophilen-Netzwerk beginnt

Pädophile sollen in Berlin Jungen an Freier vermittelt haben. Die Opfer stammen aus sozial schwachen Familien. Jetzt wird drei Männern der Prozess gemacht.

Es geht um mehr als 400 Fälle des Missbrauchs von Kindern: Drei Männer, die Kern eines in Berlin aktiven Pädophilen-Netzwerkes gewesen sein sollen, müssen sich von Freitag (9.00 Uhr) an vor dem Landgericht verantworten. 13 Jungen sollen missbraucht worden sein. Das jüngste Opfer sei beim ersten sexuellen Übergriff sechs Jahre alt gewesen. Die Angeklagten sind 51 bis 80 Jahre alt.

Jungen entlohnt oder an Freier vermittelt

Die Verdächtigen sollen in der Zeit von 2002 bis Ende 2009 gezielt Kinder aus sozial schwachen Familien ins Visier genommen haben. Die prekären Verhältnisse der Geschädigte hätten die Angeklagten ausgenutzt, indem sie die Jungen für „sexuelle Dienste“ entlohnten oder sie an andere Freier vermittelten.

Vierter Angeklagter derzeit nicht verhandlungsfähig

Hauptangeklagter ist ein 51-Jähriger. Ihm werden nach jahrelangen Ermittlungen insgesamt 379 Fälle zur Last gelegt. Das Verfahren gegen einen vierten Angeklagten ist im Vorfeld des Prozesses abgetrennt worden. Der 78-Jährige sei derzeit nicht verhandlungsfähig, hieß es. Für den Prozess wegen Kindesmissbrauchs sowie Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung sind 21 Verhandlungstage geplant. (dpa)

+++ Nicht jeder mit pädophilen Neigungen wird auch zum Täter. Lesen Sie hier die Reportage "Wie ein Pädophiler dem Trieb widerstehen lernt" von Hannes Heine. +++

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