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Georgine Krüger, damals 14, wird seit zwölf Jahren vermisst
© Polizeifoto
Update

Berlin-Moabit: Polizei verfolgt neue Spur zu Georgine Krüger – bisher ohne Erfolg

Im Fall der 2006 verschwundenen Jugendlichen verfolgt die Polizei am Donnerstag eine neue Spur. Doch auf einem Waldstück westlich von Berlin kann sie bisher nichts finden.

Es war einer der mysteriösesten Kriminalfälle der vergangenen Jahre: das Verschwinden von Georgine Krüger. Die damals 14-Jährige stieg am 25. September 2006 auf dem Rückweg von ihrer Schule in Berlin-Moabit aus den Bus M27 - auf den wenigen Metern zu ihrer Wohnanschrift in der Stendaler Straße verlor sich ihre Spur gegen 13.50 Uhr.

Bis heute gibt es kein Lebenszeichen, doch jetzt das: "Die 6. Mordkommission des Landeskriminalamts verfolgt eine neue Spur", teilten Staatsanwaltschaft und Berliner Polizei am Donnerstagmorgen mit. "Im Zuge der Überprüfung eines nun eingegangenen Hinweises erfolgen heute unter anderem Suchmaßnahmen in einem Waldstück nahe Brieselang im brandenburgischen Havelland."

Brieselang liegt zwischen Falkensee und Nauen, westlich von Spandau. Am frühen Donnerstagabend sagt eine Polizeisprecherin dem Tagesspiegel, dass die bisherige Suche ohne Erfolg verlaufen sei. Ob die Suche in den kommenden Tagen fortgesetzt wird, konnte die Polizei nicht sagen.

Die Suchfläche ist relativ klein

Sechs Mitarbeiter der 6. Mordkommission sowie die Führer von drei Suchhunden durchkämmen das Gelände. "Es ist ein relativ begrenztes Gebiet", sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf dem Tagesspiegel. "Es ist rund einen Quadratkilometer groß." Einer der drei Hunde ist ein Leichensuchhund.

Es war ein anonymer Hinweis

Die Suche geht auf einen anonymen Hinweis zurück, der über die Notrufnummer 110 eingegangen ist. Neuendorf wollte nicht sagen, um was es sich bei dem Hinweis handelt. Er sagte auch nicht, ob der anonyme Anruf von einem Mann oder einer Frau kam. Klar ist allerdings, dass es sich um den 225. Hinweis seit dem Verschwinden des Mädchens handelt. "Wir haben natürlich gegengecheckt, wir haben auch geprüft, ob der Anruf authentisch ist. Wir hatten nach dieser Prüfung das Gefühl, dass wir diesem Hinweis nachgehen müssen", sagte Neuendorf. Die Polizei bittet nun den Hinweisgeber oder die Hinweisgeberin, sich namentlich bei der Polizei zu melden.

Hunde durchsuchten schon 2009 das Berliner Umland

Es ist nicht die erste Spur, die nach Brandenburg führt. Im Jahr 2009 hatte die Polizei die Wälder rund um Mühlenbeck (Oberhavel) am nördlichen Berliner Ring durchkämmt - ohne Erfolg. Damals hatte sogar der Berliner Ring gesperrt werden müssen. Es handelte sich um eine Fläche rund um das Schloss Dammsmühle, auf dem sich Bunkeranlagen befanden. Sie dienten in der DDR Stasi-Chef Erich Mielke als „Reserveausweichführungsstelle“ für den Kriegsfall. Das Waldgebiet ist schwer zugänglich, es gibt viele versumpfte Seen. Dort hatten die Sicherheitskräfte schon Monate zuvor gesucht.

300 Häuser wurden in Berlin durchkämmt

Die Polizei, die zeitnah von einem Verbrechen ausging, setzte schon im Oktober 2006 eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro aus. Offiziell heißt es bis heute in der Suchmeldung der Berliner Polizei: "Es liegen weiterhin keine konkreten Anzeichen dafür vor, dass Georgine Opfer einer Straftat wurde. So tauchten z.B. bislang keine Teile ihrer Bekleidung oder andere mitgeführte Gegenstände auf."

300 Häuser, Dachböden, Keller, Fabrikhallen und Hinterhöfe wurden durchsucht. Die Wasserschutzpolizei fuhr die Gewässer ab. "Beamte klebten Suchplakate an die Häuserwände, auf denen Georgine beschrieben ist: bekleidet mit einer Jeans mit Bleichflecken auf der Vorderseite und einer weißen Jeansjacke", hieß es damals im Tagesspiegel.

Schlank, 1,65 Meter groß, sie hatte eine Eastpak-Tasche dabei

Sie wurde so beschrieben: "Schlank, 1,65 Meter groß, glatte, lange braune Haare. Mit dabei hatte sie eine pinkfarbene Umhängetasche der Marke 'Eastpak'." Sie soll noch kurz vor dem Verschwinden mit ihrer Freundin telefoniert haben. "Doch auf diesen wenigen Metern verliert sich ihre Spur. Das Handy ist seitdem ausgeschaltet."

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