Berlin-Kreuzberg: Polizei beendet Besetzung des Google-Campus
Linke Aktivisten haben am Freitagnachmittag den Google-Campus in Kreuzberg besetzt. Die Polizei schritt eine Stunde später ein.
Wie es in einer Mail der Aktivisten heißt, wurde der Google-Campus“ an der Ecke Ohlauer Straße / Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg um 14 Uhr besetzt. Etwa 50 Personen sammelten sich auf der Straße vor dem Zugang zum Gelände zu einer Spontandemonstration. Die Polizei drängte die Gruppe gegen 15.15 Uhr beiseite und betrat das Gelände dann ebenfalls und beendete die Besetzung. Nach Angaben von Aktivisten wurden mehrere Menschen festgenommen. Im Internet waren zuvor auf linken Seiten Fotos aus dem Inneren des Gebäudes veröffentlicht worden. Wie viele Personen auf dem Gelände sind, blieb am Nachmittag unklar, ebenso wie sich die Vertreter von Google verhalten werden. In der Erklärung der "Besetzer" heißt es: "Damit wollen wir gegen die explodierenden Mieten vorgehen." Auf Transparenten am Tor des Geländes heißt es: "Google go home". Das Google-Projekt im ehemaligen Umspannwerk steht seit Beginn im Fokus linker Aktivisten. Dort will der US-Konzern Start-ups ansiedeln. Im April hatte es eine Demo dort gegeben. Wie berichtet, hat Google das Gelände nicht gekauft, sondern nur 3000 Quadratmeter, etwa ein Viertel des Umspannwerkes, gemietet.
Mit der Besetzung wollten die Aktivisten erreichen, "dass sich Google unverzüglich und unwiderruflich aus dem Umspannwerk zurückzieht". Verbunden war die Meldung der Besetzer mit einer Drohung: "Es wird hier kein ruhiges Arbeiten in bester Kreuzberger Lage geben - wir werden stören, sabotieren, nerven und besetzen. Heute und immer wieder!"
Der Berliner Google-Sprecher Ralf Bremer warf den Kritikern vor, die aktuellen Pläne für das Projekt gar nicht zu kennen. Auf Twitter schrieb Bremer um 15 Uhr: "Liebe Campus-Gegner, Ihr habt leider unsere Gesprächsangebote immer wieder abgelehnt. Daher kennt Ihr auch nicht unsere aktuellen Pläne für den Campus. Wir stehen dazu, einen Mehrwert für Kreuzberg zu schaffen und sprechen dazu mit vielen Initiativen."