Polizisten klagen über uraltes Essen: Pasta seit fünf Monaten abgelaufen
Bislang haben nur Gefangene über gammeliges Essen gemeckert. Jetzt klagen Polizeigewerkschaften über Essen, das zum Teil schon seit September abgelaufen war.
Das Polizeipräsidium bestätigte am Donnerstag, dass am vergangenen Sonnabend bei der Demo in Friedrichshain "Für Freiräume" Fertigessen mit teilweise lange abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum an die Beamten ausgegeben wurde.
Detlef Herrmann, stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) fand sehr deutliche Worte: "Das ist ein riesiger Skandal, der komplett aufgeklärt werden muss. Es ist abartig, dass unsere Kräfte rund um die Uhr für Sicherheit in der Stadt sorgen sollen und dann mit Verpflegung versorgt werden, die längst abgelaufen ist." Herrmann forderte die Polizeiführung auf zu klären, "inwieweit das Essen bereits vergammelt war und die Einnahme gesundheitliche Probleme nach sich zieht".
Etwas gemäßigter formulierte Bodo Pfalzgraf, Vorsitzender der kleineren Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG): „Ein solcher Umgang mit den ständig überlasteten Kollegen ist völlig inakzeptabel!" Er forderte eine Entschuldigung der Verantwortlichen, die GdP dagegen eine finanzielle Entschädigung.
Die Entschuldigung liegt bereits vor, der Leiter der Direktion 5, Michael Krömer, der am Sonnabend auch den Einsatz in Friedrichshain geleitet hat, wandte sich inzwischen schriftlich an seine Mitarbeiter. "Das darf nicht passieren", heißt es in dem Brief. Krömer versicherte, dass "die Gründe für diesen Fehler festgestellt und auch offengelegt werden".
24 Portionen waren seit dem 10. September abgelaufen
Nach Angaben von Polizeisprecher Stefan Redlich wurden am Sonnabend, 6. Februar 2016, den 1200 bei der Demo eingesetzten Beamten 315 Fertiggerichte an den Einsatzort geliefert. Von diesen sei bei 88 das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen gewesen. 24 Packungen Pasta hätten das MHD 10. September 2015 gehabt, 64 Portionen eins vom 22. Januar 2016 gehabt.
Nach Redlichs Angaben wurde das Essen von einer externen Firma zur Verfügung gestellt, die Polizei hat es sich aus einem Kühllager abgeholt, erhitzt, und dann in Styropor-Warmhaltekartons an die Einsatzkräfte ausgeliefert. Der Lieferant sei angeschrieben und aufgefordert worden, künftig sicherzustellen, dass es nur frisches Essen gibt. "Wir haben Anspruch auf frisches Essen", sagte Redlich.
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