Prozessauftakt in Frankfurt an der Oder: Mutmaßlicher "Maskenmann" beteuert seine Unschuld
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat am Montag in Frankfurt (Oder) der Prozess gegen den mutmaßlichen "Maskenmann" von Storkow begonnen. Der 46-jährige Dachdecker soll zwei Berliner Millionärsfamilien brutal in deren Häusern überfallen haben, um eine größere Geldsumme zu erpressen.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord, versuchten Totschlag, schwere Körperverletzung und räuberische Erpressung zur Last. Ihm droht bei einer Verurteilung lebenslange Haft. Der Angeklagte wies alle Vorwürfe zurück. "Ich bin der Falsche. Ich habe mit der Anklageerhebung nichts zu tun", ließ Mario K. über seinen Anwalt erklären. Dieser meinte, dass gegen seinen Mandanten keine Beweise vorliegen würden. Selbst die zuletzt in der Presse genannte DNA-Spur auf einer Decke, die am Ort der Entführung eines Bankers am Großen Storkower See gefunden worden war, existiere nach seiner Erkenntnis nicht.
Am ersten Verhandlungstag schilderte die Ehefrau des Berliner Unternehmers P. den Überfall im August 2011 auf dem Grundstück in Bad Saarow. Ein maskierter Mann habe sie geschlagen, getreten und im Gesicht verletzt. Erst das Auftauchen einer Nachbarin habe den Täter gestoppt. Nach Ermittlungen der Polizei ist dieser Mann wenige Monate später noch einmal auf dem Grundstück in Bad Saarow aufgetaucht und hat diesmal die Tochter erheblich verletzt. Ein Wachmann hatte sich damals schützend auf die Tochter gelegt. Dieser zog sich schwere Verletzungen zu.
Der gleiche Täter soll auch die Entführung eines Geschäftsmannes im Oktober 2012 im Storkower Ortsteil Hubertushöhe ausgeführt haben. Der Mann konnte sich selbst befreien und die Polizei verständigen.
Im Prozess sind mehr als 200 Zeugen geladen worden. Mit einem Urteil wird erst im Oktober gerechnet.