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Ein Schießstand in Berlin.
© dpa

Schießstände der Polizei: Henkel will Entschädigung für erkrankte Beamte

Den auf schadstoffbelasteten Schießständen erkrankten Polizisten soll unbürokratisch geholfen werden. Dies kündigte Innensenator Henkel am Montag an.

In dem Streit um schadstoffbelastete Schießstände der Berliner Polizei will Innensenator Frank Henkel (CDU) eine mit unabhängigen Experten besetzte Kommission einsetzen. "Die Betroffenen sollen sich nicht durch alle Instanzen klagen müssen", sagte Henkel am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses: "Es wird einen Weg geben", versprach Henkel. Das Gremium solle die Anerkennung von Gesundheitsschäden, den Umgang mit den Folgen und Entschädigungen klären.

Ein Schuldeingeständnis sei das jedoch nicht, sagte Henkel. Wie berichtet, sind derzeit ein großer Teil der Schießstände der Polizei wegen Schadstoffbelastungen geschlossen. Vor zwei Wochen hatte Henkel für 1500 Polizisten Gesundheitsuntersuchungen angekündigt, die besonders viel auf den Schießständen trainiert haben. Wie berichtet, haben sich mittlerweile zahlreiche Polizisten auf eigene Kosten in der Charite auf das Gift Antimon untersuchen lassen, dabei seien die Grenzwerte vielfach übertroffen worden. Henkel sagte, dass eine hohe Belastung mit dem Gift Antimon im Körper als Berufskrankheit anerkannt werden solle.

Der grüne Polizeiexperte Benedikt Lux sagte, dass viele Beamte das Vertrauen in die Behörde verloren hätten. Dem Vernehmen nach weigern sich derzeit einige Beamte, auf den Schießständen zu arbeiten. In diesen war oft die Belüftung mangelhaft, so dass der Pulverdampf nicht abziehen konnte. In einigen Fällen sind die Gebäude auch mit Asbest belastet.

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