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Das Mahnmal auf der Putlitzbrücke in Berlin-Moabit erinnert an die Deportation der Berliner Juden (Archivbild).
© Kai-Uwe Heinrich.

Berlin-Moabit: Deportationsmahnmale mit volksverhetzenden Parolen beschmiert

Unbekannte haben in der Nacht zum Montag zwei Mahnmale in Berlin-Moabit mit volksverhetzenden Schriftzügen beschmiert.

Die Polizei stellte am Montagmorgen die Farbschmierereien an der Gedenkstätten in Moabit fest. In der Levetzowstraße beschmierten Unbekannte das Mahnmal mit Schriftzügen und auf der Putlitzbrücke wurde das Deportationsmahnmal ebenfalls mit Schriftzügen verunstaltet. In beiden Fällen wurde volksverhetzende Parolen geschmiert.

Die Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin. Die Tat fällt mit dem Jahrestag der Reichskristallnacht 1938 zusammen, bei der es zu vom nationalsozialistischen Regime organisierten Gewalttaten gegen Juden kam. Insgesamt wurden während der Novemberpogrome 400 Menschen getötet oder in den Suizid getrieben.

Die Gedenkstelle in der Levetzowstraße erinnert an die deportierten Juden aus Berlin. Hier stand früher eine der größten Synagogen Berlins. 1941 errichteten die Nationalsozialisten dort ein Sammellager für Berliner Juden, bevor diese deportiert wurden. Auch das Mahnmal an der Putlitzbrücke erinnert an die Deportation. Die Brücke überspannt den Güterbahnhof Moabit, von dessen Gleisen 69, 81 und 82 ab Januar 1942 mehr als 32.000 jüdische Bürger in die Konzentrationslager deportiert wurden.

Martin Pfaffenzeller

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