Berliner Nahverkehr: BVG überrascht gleich dreifach mit guten Nachrichten
Nur gute Nachrichten gab es am Dienstag einmal von der BVG: Die Dauerbaustelle auf der U8 wird pünktlich zum Schulbeginn fertig, die Sperrung der Straße Unter den Linden ist inzwischen aufgehoben worden und „Daisy“ funktioniert auch wieder.
Zwei Jahre hatte die BVG auf dem südlichen Ende der U8 gebaut. Baubeginn war im Sommer 2012 am Bahnhof Boddinstraße. Ursprünglich sollte die Sanierung ein Jahr dauern, mehrere böse Überraschungen im Untergrund ließen daraus zwei Jahre werden. Am Bahnhof Leinestraße wurden Deckenschäden festgestellt, die das erwartete Maß bei Weitem überstiegen, unter anderem Spätfolgen der zum Teil minderwertigen Materialien , die 1929 beim Bau verwendet wurden. Aber auch der erst 1996 eröffnete Bahnhof Hermannstraße erwies sich als grundlegend sanierungsreif. Zunächst sah es so aus, als müsste die Station nur eine „Schönheitskur“ bekommen, weil viele Fliesen von den Wänden gefallen waren. Doch es zeigte sich, dass auch Stützen und Deckenkonstruktion stark angegriffen waren. Im August 2013 wurde für die Sanierung der Tunnel der Verkehr zwischen Boddinstraße und Hermannstraße eingestellt.
Ab dem 25. August fährt die U8 wieder durch bis zur Endstation Hermannstraße und damit zum S-Bahn-Südring. „Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen viel abverlangt haben“, sagt Bauabteilungsleiter Uwe Kutscher am Dienstag.
Verkehr auf der U8 trotzdem noch mit Einschränkungen
Ganz fertig ist die BVG allerdings noch nicht, bis Oktober muss die U8 im Bahnhof Hermannstraße noch eingleisig fahren. In der Hauptverkehrszeit, in der ein 5-Minuten-Takt gilt, fährt daher nur jeder zweite Zug bis zur Endstation Hermannstraße durch. Die anderen Züge kehren weiterhin in Boddinstraße. In den übrigen Zeiten, in denen die U8 alle zehn Minuten fährt, kann schon vom 25. August an jeder Zug planmäßig rollen. Die drei sanierten Stationen Boddinstraße, Leinestraße und Hermannstraße pries die BVG gestern als „hell, freundlich, sicher und barrierefrei“. Insgesamt kosteten Sanierung und Modernisierung 13,5 Millionen Euro. Leinestraße und Hermannstraße erhielten moderne Videotechnik.
Sperrung Unter den Linden aufgehoben
Die zweite gute Nachricht: Nach zwei Tagen konnte die gesperrte Fahrbahn Unter den Linden wieder freigegeben werden. Zuvor hatte eine genaue Untersuchung der Tunnelbaustelle für die U5 ergeben, dass es nicht zu Bewegungen und Hohlräumen gekommen ist, und das Areal rund um die Baustelle stabil und sicher ist. Am Sonntag war, wie berichtet, die Fahrbahn zwischen Wilhelm- und Schadowstraße gesperrt worden, weil sechs Kubikmeter eines Gemischs aus Sand und Wasser in einen unterirdischen Raum eingedrungen waren. Dort wird gerade die Tunnelbohrmaschine zerlegt, der eigentliche Tunnel für die U5 ist nicht betroffen und auch die „Tunnel-Vortriebsmaschine“ wurde nicht beschädigt, teilte die BVG mit. Wieso die Sandpampe eindrang, ist unklar.
Und die dritte gute Nachricht: Das seit Tagen defekte Informationssystem beim Bus konnte weitgehend repariert werden. Beschilderungen und Haltestellenansagen in den Fahrzeugen funktionieren wieder. Die „Daisy“-Anzeiger an den Haltestellen zeigen seit Dienstagvormittag auch wieder die Abfahrtszeiten an. Nach wie vor können in den Bussen allerdings Fahrscheine mit falschem Datum ausgedruckt werden. Die BVG versicherte am Dienstag, dass sämtliche Kontrolleure, auch bei der S-Bahn, informiert seien und Fahrgäste keinen Ärger bekommen, wenn ihr Ticket ein Fantasiedatum trägt. Das Infosystem war in den vergangenen beiden Wochen mehrfach ausgefallen.