Bad Saarow in Brandenburg: Burkini-Trägerinnen erstatten nach Thermenbesuch Anzeige
Zwei Berlinerinnen waren im Burkini schwimmen. Am Ende stellten sie Strafanzeige und die Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Beleidigung.
Zwei Berlinerinnen sollen in einer Therme im brandenburgischen Bad Saarow (Oder-Spree) beleidigt worden sein. Eine junge Berlinerin, die zusammen mit ihrer aus dem Libanon stammenden Familie am Samstag dort Badegast war, stellte Strafanzeige, wie ein Polizeisprecher am Montag in Frankfurt (Oder) mitteilte. Die Frau, die genau wie ihre Mutter einen Ganz-Körper-Badeanzug (Burkini) trug, fühlte sich der Polizei zufolge beleidigt und diskriminiert. Der Staatsschutz ermittelt.
Es ist wirklich immer wieder faszinierend, welche gedanklichen Verrenkungen manche Menschen machen wollen, nur um den Muslimen wieder mal eins mitzugeben. Es ist also ein Verstoß gegen "deutsche Traditionen und Werte", wenn eine Frau nicht nackt genug ist. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen...
schreibt NutzerIn Soungoula
Andere Gäste hätten das Thermenpersonal angesprochen und sich über die Frauen beschwert, heißt es bei der Polizei. "Nach unseren Erkenntnissen haben sich andere Gäste unwohl gefühlt", sagt ein Sprecher der Polizei. Das Thermenpersonal habe die beiden Burkini-Trägerinnen angesprochen. Dem RBB berichteten die Frauen, sie seien auch direkt von anderen Badegästen beschimpft worden. Die Äußerungen, wie sie den Beamten von den zwei Thermenbesucherinnen erzählt wurden, sollen aber keinen rechtsradikalen oder fremdenfeindlichen Inhalt gehabt haben, sagte ein Sprecher.
"Wir hatten schon öfter Gäste mit Burkini, aber was die Damen anhatten sah einfach ganz anders aus, als das, was wir bisher kannten. Unser Personal hat sich nur auf Anfrage anderer Gäste erkundigt, ob es ein Burkini sei und falls nicht, dass sie doch nächstes Mal eine andere Badebekleidung mitnehmen sollen", sagte der Geschäftsführer der Bad Saarow Kur GmbH, Axel Walter. Man habe aber niemanden des Bades verwiesen und seine Mitarbeiter hätten auch niemanden beleidigt. (mit dpa)