Berlin-Kreuzberg: Auf der Cuvry-Brache sind jetzt alle Hütten abgerissen
Die Bagger haben ganze Arbeit geleistet: Die Hütten auf der Cuvry-Brache wurden abgerissen. Nach dem Brand am Donnerstag hatten die Bewohner das Gelände verlassen. Die Polizei sichert das Areal.
In Kreuzberg sind am Montagmorgen die Bagger angerückt, die Hütten auf der Cuvry-Brache wurden abgerissen. Mittlerweile sind alle Gebäude beseitigt, geblieben sind große Sperrmüllberge. Container stehen bereit, in den nächsten Tagen soll der Müll entsorgt werden. 120 Beamte waren nach Angaben eines Polizeisprechers im Einsatz, um das Areal zu sichern. Dabei ging es auch darum, rund 70 ehemalige Bewohner der Cuvrybrache und Unterstützer dazu zu bewegen, eine Grünfläche in der Nachbarschaft zu verlassen. Dort hatten vor allem Roma-Familien über das Wochenende campiert. Ernsthafte Auseinandersetzungen gab es nach Angaben eines Polizeisprechers nicht. Die Roma hätten das Areal freiwillig verlassen. Der Bezirk habe für sie Räumlichkeiten gestellt.
Dem widersprach ein Sprecher des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg. Der Bezirk habe nach der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Gerhart-Hauptmann-Schule keine weiteren Kapazitäten. Die rund 70 Roma seien aufgefordert worden, die Anlaufstellen für Obdachlose aufzusuchen. Sie würden dann nach einem internen Schlüssel auf die zwölf Berliner Bezirke verteilt.
Flüchtlinge suchen andere Brachen zum Wohnen
Das Grundstück, das andere Slum oder Favela nennen, war lange Zeit besetzt. Nach dem Brand am Donnerstag ist man bei der Senatsverwaltung für Stadtplanung nun zuversichtlich, dass dort 2015 erste Bauarbeiten beginnen können. Polizisten bewachen seit dem Brand das Areal und lassen die ehemaligen Bewohner nicht zurück auf das Gelände. "Wir haben das Grundstück an den Besitzer zurückgegeben", sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Die bisherigen Bewohner der Cuvry-Brache sind angeblich übers Wochenende teils in Notunterkünften für Obdachlose untergekommen. Bezirksvertreter drückten den Flüchtlingen, Aussteigern und Wohnungslosen zudem Zettel in die Hand mit den Adressen der Berliner Anlaufstellen für Wohnungsnotfälle. Dort könnten sie sich ab Montag melden, wurde ihnen gesagt. Die meisten Betroffenen interessiert dieses Angebot aber dem Vernehmen nach gar nicht. Sie seien bereits auf der Suche nach neuen Brachen oder leerstehenden Gebäuden, wo sie weiter leben können, heißt es in der Szene.
Einige ehemalige Bewohner haben unterdessen schwere Vorwürfe gegen das Bezirksamt, den Senat und die Polizei erhoben. "Wir können uns doch nicht einfach in Luft auflösen", sagte ein Betroffener dem Tagesspiegel: "Senat und Bezirk interessiert unser Schicksal nicht, die Polizei vertreibt uns von allen Orten, die wir aufsuchen. Wir fordern eine Lösung für unser Problem.
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