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Ein brennendes Auto in Friedrichshain im Jahr 2016 (Symbolbild).
© IMAGO

Brandanschläge auf Autos von ThyssenKrupp: Angreifer solidarisieren sich mit Kurden

In der Nacht zu Freitag wurden in Berlin mehrere Dienstautos des Stahlkonzerns angezündet – nun ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.

Auf drei Autos des Stahlkonzerns ThyssenKrupp sind in der Nacht zu Freitag in Berlin Brandanschläge verübt worden. Die Autos wurden fast gleichzeitig in verschiedenen Stadtteilen angezündet, wie die Polizei mitteilte. Bereits in der Vergangenheit wurden mehrfach Autos dieser Firma zerstört. Auf der linken Internetseite indymedia.org wurde am Freitagmorgen ein anonymes mutmaßliches Bekennerschreiben veröffentlicht. Darin erklären die Autoren, dass sie sich mit der „Aktion mit dem Kampf der Selbstverteidigungskräfte Rojavas gegen die Türkei“ solidarisieren würden.

Ihren Angriff auf ThyssenKrupp rechtfertigen sie damit, dass das Unternehmen dem türkischen Militär Rüstungsgüter verkaufe. „Mit dieser Aktion leisten wir unseren Beitrag dazu, ThyssenKrupp ihren Profit am Krieg zu vermiesen“, heißt es in dem Schreiben.

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Die Täter gingen offenbar koordiniert vor. Die Autos mit der Aufschrift ThyssenKrupp gingen zwischen 2.00 Uhr und 2.20 Uhr in der Genter Straße in Wedding, in der Alexandrinenstraße in Kreuzberg und der Hübnerstraße in Friedrichshain in Flammen auf. Weitere Autos, die in der Nähe standen, wurden ebenfalls beschädigt. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt.

Bekennerschreiben solidarisiert sich mit anderen linksautonomen Protesten

In dem mutmaßlichen Bekennerschreiben senden die Autoren auch ein „Zeichen der Solidarität“ an die Teilnehmer der Demonstration gegen das Verbot der linksextremen Plattform linksunten.indymedia in Leipzig vergangene Woche sowie das selbsterklärte „anarcha-queer-feministische Hausprojekt Liebig 34“, bei dem am Donnerstag der Räumungsprozess vertagt wurde.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GDP9, Norbert Cioma, kritisierte in einer Mitteilung: „Berlin bietet diesen Chaoten seit Jahren eine Bühne, auf der sie sich immer wieder austoben können.“ Die Szene sei „nicht dumm“ und wolle die Institutionen des Rechtsstaates immer wieder aufs Neue bloßstellen. „Die Verantwortlichen müssen entscheiden, ob sie sich weiterhin mit Konfetti berieseln lassen wollen, während Fahrzeuge demoliert oder abgebrannt und Menschen beworfen werden oder man endlich mal die Regie übernimmt und dem Ganzen ein Ende setzt“, teilte Cioma weiter mit. (mit dpa)

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