Prozess gegen Berliner Clanchef: Abou-Chakers Schwägerin schweigt – Bushido-Aussage am Montag
Ein Berliner Clanchef und drei seiner Brüder stehen vor Gericht. Es geht um Straftaten gegen den Rapper Bushido. Der erschien mit Personenschutz.
Im Prozess gegen einen Clanchef und drei seiner Brüder um mutmaßliche Straftaten zum Nachteil des Rappers Bushido hat die erste Zeugin die Aussage verweigert.
Die Ehefrau eines 39-jährigen Bruders des Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker berief sich am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht auf ihr Schweigerecht als Angehörige. Nächster Zeuge soll Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi, sein. Das Gericht hat ihn für den kommenden Montag (24. August) geladen.
Auch am zweiten Prozesstag wurde der Musiker umringt von Personenschützern mit Sturmhauben in den Saal gebracht. Der 41-Jährige ist Nebenkläger in dem Verfahren um versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Beleidigung und Untreue.
Bushido und der 44-jährige Arafat Abou-Chaker, Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie, waren über Jahre hinweg Partner im Musikgeschäft. Laut Anklage soll es zu Straftaten gekommen sein, nachdem Bushido 2017 die geschäftlichen Beziehungen aufgelöst habe.
Clanchef Abou-Chaker soll Bushido eingesperrt und attackiert haben
Arafat Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido unberechtigt eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.
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Der Rapper sei im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft eingesperrt und verletzt worden. In seinem verschlossenen Büro habe der 44-Jährige mit Stuhl und Wasserflasche nach dem Musiker geworfen, heißt es in der Anklage.
Eine von Bushido gebotene Abfindung von mehr als zwei Millionen Euro habe der Clanchef abgelehnt - er habe mehr gefordert. Die Brüder im Alter von 39, 42 und 49 Jahren sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Nur der 39-Jährige sitzt in U-Haft.
Bushido hatte den Angaben zufolge bei der Polizei umfangreich ausgesagt. Daraus hätten sich auch weitere Verfahren ergeben. Ein gegen den Rapper geführtes Verfahren sei Anfang 2020 eingestellt worden. Dabei habe es sich um Verdacht auf Geldwäsche gehandelt, hieß es am Rande. (dpa)
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