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Ein Kriminaltechniker der Berliner Polizei geht an dem Haus der Schwester der verschwundenen 15-jährigen Rebecca entlang.
© Bernd von Jutrczenka/dpa
Update

Schwager ist wieder auf freiem Fuß: Polizei hält vermisste Rebecca Reusch für tot

Kriminaltechniker untersuchten das Haus des Schwagers der vermissten Rebecca Reusch in Britz. Doch der Haftrichter sieht keinen dringenden Tatverdacht.

Die Mordkommission und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die vermisste Rebecca Reusch Opfer eines Tötungsdelikts geworden ist. Es habe nach wie vor kein Lebenszeichen von der Vermissten gegeben, teilte die Polizei am Freitagabend mit.

Zudem wurde der am Donnerstag festgenommene Schwager der 15-Jährigen am Freitagabend wieder freigelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte einen Haftbefehl beantragt; wegen Widersprüchen in seinen Aussagen und Ermittlungsergebnissen der Polizei. Der Ermittlungsrichter konnte jedoch keinen dringenden Tatverdacht feststellen und ordnete die sofortige Freilassung an.

Ein Polizeisprecher betont gegenüber dem Tagesspiegel, dass der Schwager allerdings weiterhin als tatverdächtig gilt. Für einen Haftbefehl hätten jedoch die Beweise nicht ausgereicht.

Die Ermittler hatten sich am Freitag das Haus des verdächtigen Schwagers vorgenommen. Am Wohnsitz des Mannes waren am Freitagmittag die Ermittler der Berliner Polizei angerückt. Die Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes suchten dort Spuren und erhofften sich Hinweise zum Verbleib des verschwundenen Mädchens und zum Tatverdacht gegen den 27-jährigen Schwager.

Die gemeinsame Wohnung des Mannes und der ältesten Schwester von Rebecca war der letzte bekannte Aufenthaltsort der 15-Jährigen. Ziel sei gewesen, alles zu durchsuchen und möglicherweise vorhandene Spuren zu sichern, sagte ein Polizeisprecher.

Die Nacht zu Freitag hatte der Verdächtige im Gewahrsam der Polizei verbracht. Bei den Vernehmungen soll der Mann geschwiegen haben.

Kriminaltechniker der Berliner Polizei untersuchen das Haus der Schwester der verschwundenen 15-jährigen Rebecca Reusch.
Kriminaltechniker der Berliner Polizei untersuchen das Haus der Schwester der verschwundenen 15-jährigen Rebecca Reusch.
© Bernd von Jutrczenka/dpa

Der Mann war am Donnerstag festgenommen worden. „Wir haben einen Tatverdächtigen“, sagte ein Sprecher. Der Verdacht, dass Rebecca Opfer einer Straftat wurde, habe sich nach umfangreichen Ermittlungen erhärtet.

Rebecca Reusch war am 18. Februar verschwunden. Sie hatte bei ihrer Schwester übernachtet und wollte am Morgen die Wohnung im Maurerweg in Neukölln verlassen. Um 9.50 Uhr hätte sie in ihrer Schule in der Fritz-Erler-Allee ankommen sollen – sie verschwand jedoch spurlos. Ihre Schwester soll die Wohnung morgens um 7 Uhr verlassen haben. Der Schwager hatte bislang angegeben, nach einer Feier morgens kurz vor 6 Uhr nach Hause gekommen zu sein und um 8.30 Uhr bemerkt zu haben, dass Rebecca nicht mehr da war. Es kursiert auch eine andere Angabe von ihm, wonach er um kurz nach 7 Uhr nach Rebecca geschaut habe, sie jedoch nicht mehr angetroffen habe.

Kriminaltechniker machen Fotoaufnahmen auf dem Grundstück der Schwester.
Kriminaltechniker machen Fotoaufnahmen auf dem Grundstück der Schwester.
© Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Ermittler versuchten nun, den Mann anhand der Widersprüche, in die er sich verstrickt hat, zu überführen. Verschiedenen unbestätigten Berichten zufolge soll Rebeccas Handy aber nach Erkenntnissen der Polizei von 6 bis 8 Uhr im WLAN-Router eingeloggt gewesen sein - über WhatsApp sollen an ihren Handy auch noch Nachrichten geschrieben worden sein.

Ein Beamter der Berliner Polizei schaut sich im Garten um.
Ein Beamter der Berliner Polizei schaut sich im Garten um.
© Bernd von Jutrczenka/dpa

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