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Matthias Platzeck bei der Pressekonferenz am Dienstag, auf der die Verschiebung der Flughafeneröffnung verkündet wurde. Am Sonntag trat er beim Publikumstag auf.
© dapd

Liveblog zum Nachlesen: Platzeck: "Flughafen wird in ein paar Monaten gut laufen"

Mit einem Kurzauftritt hat sich Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) beim Publikumstag am BER zu Wort gemeldet. Auf einen neuen Eröffnungstermin wollte er sich nicht festlegen lassen. Die Geschehnisse des zweiten Besuchertages können Sie hier im Liveticker nachlesen.

17:45: Der Großteil der Besucher ist bereits verschwunden. Auch unser Reporter Maximilian Vogelmann macht sich nun auf den Weg nach Hause. Der Tagesspiegel wünscht allen verbliebenen Besuchern eine gute Heimfahrt.

17:42: Zwei ältere Damen und ein Herr stehen zusammen und freuen sich, dass sie den Ausflug zum BER unternommen haben. "Das war ein ganz toller Tag und richtig spannend, sich diese Baustelle mal anzuschauen", sagte die eine Frau. Der Herr ergänzt: "Schauen wir mal, ob in einem Jahr von heute gesehen von hier auch Flüge starten."

17:13: Ein Budenbetreiber erzählt, dass er es sehr traurig findet, wie alles gelaufen ist. Zum Auftritt des brandenburgischen Ministerpräsidenten sagt er: "Wenn Herr Platzeck ein Buffet für 10 Uhr bestellt, dann ist es auch um diese Zeit fertig. Ich würde es gerne mal sehen, dass er sein Buffet erst vier Stunden später geliefert bekommt. Dann wüsste er, wie sich so etwas anfühlt."

16:50: Das war knapp. Unser Reporter vor Ort wäre beinahe von einem Fahnenmast erschlagen worden. Der obere Teil des Mastes hatte sich gelöst, unseren Mann vor Ort und ein Kind aber glücklicherweise verfehlt. Ein Mitarbeiter eines Segway-Dienstes (ein elektronisch betriebenes Ein-Personen-Fahrzeug) sagte nur trocken: "Den Mast hat der Flughafen zur Verfügung gestellt."

16:30: Einen neuen Eröffnungstermin nennt auch Platzeck an diesem Tag nicht, so wie am Tag zuvor schon Wowereit. Er weicht aus, indem er sagt, dass er überzeugt sei, dass der Flughafen "in ein paar Monaten" gut laufen werde.

Rainer Schwarz wiederholt auf die Frage des Moderators, wieviel Prozent des Flughafens schon fertiggestellt seien, seine Antwort vom Tag zuvor. "Jeder hat sich hier überzeugen können, dass der Flughafen baulich fertig ist, aber technisch noch einiges zu machen ist." Fotoaufnahmen vom Publikumstag zeigen allerdings ein anderes Bild.

Sehen Sie hier: So unfertig ist der Flughafen noch

16:20: Ein sehr kurzer Auftritt von Matthias Platzeck und Flughafen-Chef Rainer Schwarz. Platzeck sagt auf der RBB-Bühne vor Publikum: "Ich verhehle nicht, dass wir uns den gestrigen und heutigen Tag anders vorgestellt haben." Einzelnes Murren geht durch die Reihen. Er sei oft angesprochen worden von Technikern und Bauarbeitern, die sich nun Schuldvorwürfen ausgesetzt sähen. Es sei ihm wichtig, sagt er, dass die verspätete Flughafeneröffnung nicht an den "tausenden Bauarbeitern, Technikern und Ingenieuren" lag. Fragt sich nur, an wem es lag, denn einen Schwarzen Peter hat man noch nicht ausgemacht.

Dann sagt Platzeck diesen Satz, den er sich in den vergangenen Tagen vielleicht immer wieder selbst wie ein Mantra vorgesagt hat: "Dieses wird ein guter Flughafen."

16:15: Auf die Minute pünktlich tritt Platzeck auf die Bühne.

16:02: Unser Reporter hat Matthias Platzeck nun tatsächlich im Publikum gesichtet. Umringt von Kameraleuten steuerte er hinter die Bühne. Guter Dinge soll er sein. Mal sehen, wie lange es so bleibt.

Der Tagesspiegel ist mit einem eigenen Stand vertreten. Hier diskutiert Gerd Nowakowski, leitender Redakteur, mit Besuchern.
Der Tagesspiegel ist mit einem eigenen Stand vertreten. Hier diskutiert Gerd Nowakowski, leitender Redakteur, mit Besuchern.
© Axel König

15:40: Jetzt endlich gibt es genauere Informationen. Brandenburgs Ministerpräsident kommt um 16.15 Uhr auf die RBB-Bühne, sagen die Moderatoren durch. Was wird er zum verspäteten Eröffnungstermin sagen? Wird er einen neuen Termin nennen? Und wie weit sieht er den Flughafen im Rückstand? Klaus Wowereit hatte bei seinem Auftritt am Vortag fast nur lobende Worte gefunden.

Wie ein Flashmob das Besucherfest aufmischte

15:29 Die Anzeichen mehren sich, dass Platzeck tatsächlich erscheint. Mehrere Kamerateams haben sich jetzt an der RBB-Bühne aufgebaut. Einige Polizisten haben Stellung bezogen. Das RBB-Moderatorenteam hat einen "Überraschungsgast" in Kürze angemeldet.

15:00 Plötzlich erregt eine Gruppe von rund 30 jungen Menschen Aufsehen. Sie tragen gelbe Tüten auf dem Kopf auf denen geschrieben steht: "Kein Abschiebeknast am BER". In Gefangenenpose stehen sie da, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, manche knien. Der Flashmob wird von der evangelischen Jugend Neukölln organisiert. Sie protestieren damit gegen das Abschiebegefängnis, das am Flughafen entstehen soll.

14:38: Gespanntes Warten an der RBB-Bühne: Irgendjemand hat erzählt, dass Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hier noch auftreten will. Allerdings weiß man nichts Genaues. Die Landesregierung hat jedenfalls nichts bestätigt. Kann es sein, dass sich Platzeck unbemerkt und von den Medien unbeobachtet unters Volk mischen will? Schreckt er vor kritischen Fragen zum Flughafen-Desaster zurück?

Sehen Sie in den Bildern: Was denken die Berliner über ihren neuen Flughafen?

13:57: Wie schon am Vortag klappt auch die Organisation wieder sehr gut. Es sind sehr viele Ordner unterwegs, die den Weg weisen und Dinge erklären können. Der Shuttelservice funktioniert ohne Schwierigkeiten. Es ist zu merken, dass die Organisatoren auf noch mehr Besucher eingestellt waren.

Die Sonntagsausflügler haben inzwischen eine entspannte Stimmung auf den Flughafen gebracht. Viele sind aus Neugier gekommen, um zu sehen, wie es denn nun eigentlich wirklich um den heiß diskutierten Bau bestellt ist.

13:14: Mittagspause am Bratwurststand. Der Verkäufer erzählt, dass es besonders für die kleinen Geschäfte am BER schlimm ist, dass sich der Start nun kurz vorher noch verschoben hat. "Sie haben doch fest damit gerechnet, schon Waren gekauft, Leute eingestellt." Es wird teuer für diese Händler.

Sehen Sie hier in Bildern: Der Publikumstag am BER

12:40: Trotz zwischenzeitlichen Schauers und kalten Windes füllt sich der Flughafen mit mehr und mehr Besuchern. Vielleicht, um sich warm zu halten, haben sich spontan einige Menschen versammelt und einen Sprechchor gebildet. "Wir wollen Brandschutz!", skandieren sie und spielen damit auf den offiziellen Grund der Terminverschiebung an - Probleme beim Brandschutz.

Dass am Flughafen aber noch viel mehr nicht ganz fertig ist, können die Besucher mit eigenen Augen sehen. Rund um das Terminal und auch im Inneren, das man nur durch die Fenster betrachten kann, liegen noch Baumaterialien herum. "Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass das hier nicht in zwei Wochen fertig gewesen wäre", echauffiert sich eine Besucherin. "Für wie doof wollten die uns eigentlich verkaufen?" Heftiges Köpfeschütteln.

11:47: Von einem Besucheransturm ist bisher nichts zu spüren an diesem zweiten Publikumstag. An den Imbissbuden herrscht kurz vor Mittag noch Flaute, die Bedienung wartet auf Kundschaft. Beim Terminalrundgang, der rund um das unfertige Terminal führt, macht sich Enttäuschung unter den Besuchern breit. Viele finden es schade, dass sie nicht hinein können. Nur mit einem Blick durch die Fenster können sie die Unfertigkeit sehen.

10:58: Die drei Besucher Marcel, Anja und Dave Urban wollten eigentlich zum Wandern an den Griebnitzsee fahren. Irgendwie haben sie sich da aber mit der S-Bahn vertan, sahen in Schönefeld ein Schild zum Tag der offenen Tür am Flughafen und änderten kurzfristig ihren Plan. Nun stehen sie vor dem Terminal und schauen sich eine Tanzshow auf der Bühne an. Typisch Berlin: immer bereit, zu improvisieren. Auch die anderen Besucher haben sich offensichtlich dazu entschlossen, die Panne um die Verschiebung des Eröffnungstermins wegzufeiern.

10:25: Der Shuttlebus bewegt sich über das Flughafengelände auf den Terminal zu. Dort sind überall noch Bagger, Erdhaufen und freiliegende Rohre zu sehen. Ganz klar, das hier ist eine Baustelle. Beim Aussteigen pfeift ein kalter Wind über die Ebene. Vor dem Terminal aber wird es wärmer. Dort herrscht Jahrmarktatmosphäre, Waffelgeruch liegt in der Luft. Viele Familien sind mit ihren Kindern zum Flughafen gekommen, um den neuen Flughafen zu erleben. An zahlreichen Ständen können die Kleinen Dinge lernen, ausprobieren, spielen.

10:00: Am zweiten Publikumstag am Flughafen BER haben noch einmal all jene, die es am Samstag nicht geschafft haben, die Chance, den Flughafen aus nächster Nähe zu sehen. 50.000 Menschen kamen am Vortag, um das Flughafenfest zu feiern. Der Großflughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt hatte zuletzt wegen der Verschiebung seines Eröffnungstermins für viele Schlagzeilen gesorgt.

Auch unter den Besuchern war das Thema viel diskutiert. Wir berichten auch heute wieder live über die Ereignisse. Schicken auch Sie uns Ihre Bilder vom Publikumstag an leserbilder@tagesspiegel.de.

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