Dreieck Funkturm in Charlottenburg wird umgebaut: Planungsgesellschaft lädt Anwohner zum Dialog
Das Autobahndreieck Funkturm muss saniert werden, über das Wie wird gestritten. In der kommenden Woche lädt die Deges zur Diskussion.
Das Dreieck Funkturm in Charlottenburg ist das Dreieck Berlins, mit täglich 230.000 Fahrzeugen extrem stark befahren – und marode. Beim Bau Anfang der 1960er Jahre war es für 20.000 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt worden. Ab 2023 soll das Dreieck saniert werden. Aber wie?
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In der kommenden letzten Februarwoche lädt die Deges, die Gesellschaft, die im Auftrag des Bundes die Autobahnen baut und saniert, zu einer Diskussionsveranstaltung ein. Die bisher bekannt gewordenen Pläne der Deges sind heftig kritisiert worden, das Umbaukonzept für das Dreieck Funkturm stößt im Bezirk auf starke Kritik bei Anwohnern und Politikern.
Am kommenden Mittwoch und Donnerstag veranstaltet die Deges eine „Themenwerkstatt“, bei der Anwohner und Interessierte Fragen stellen können. Der Veranstaltungsort befindet sich im Westhafen in Moabit, also nicht gerade in der Nähe des Funkturms. [Themenwerkstatt für das Dreieck Funkturm, 26. und 27. Februar, jeweils 17 bis 20.30 Uhr. Ort: Westhafen Event & Convention Center, Westhafenstraße 1, Sektor B, Halle 1. Online-Anmeldung erforderlich.]
Experten der DEGES und der beteiligten Ingenieurbüros wollen an den beiden Abenden Details zu den Themen „Grundlagen der Planung“, „Anschlussstelle Messedamm“, „Verkehrsströme und Verkehrsmengen“, „Lärmschutz“ sowie „Luftschadstoffe“ nennen. Die fünf Schwerpunkte können an sieben Themeninseln in Gruppen diskutiert werden. Der derzeitige Planungsstand soll anhand eines interaktiven 3D-Modells veranschaulicht werden.
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Die Auswahl der Themenschwerpunkte erfolgte auf Grundlage der 300 Fragen und Hinweise, die bislang bei der Deges eingegangen sind. Die Themenwerkstatt sei „ein zentraler Baustein des Dialogprozesses“, teilte die Deges mit. Auf ihrer Webseite hat die Gesellschaft Informationen zum Stand der Planung sowie die bislang am häufigsten gestellten Fragen und die dazugehörigen Antworten zur Verfügung gestellt.
Die Hinweise und Anregungen aus beiden Diskussionsveranstaltungen sollen in die Planung einfließen, versprechen die Autobahnbauer.
Im Frühjahr 2020 soll es als nächsten Schritt einen „Projektdialog“ geben, in dem die Senatsverwaltungen für Verkehr und Stadtentwicklung, der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sowie Vertreter der Eichkampsiedlung, der Heerstraße sowie der Kleingärtner der Bahn-Landwirtschaft über die Ergebnisse der Themenwerkstatt informiert werden sollen.
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Der Hintergrund der Sanierung des Autobahndreieck: Die vielen Spannbetonbrücken aus den 1970er Jahren sind durch die starke Verkehrsbelastung irreparabel geschädigt. „Ein Umbau ist die einzige Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit von Deutschlands meistbefahrenem Autobahnknoten weitgehend zu sichern“, teilte die Deges mit. Die Verkehrsführung soll neu organisiert werden.
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Umstritten im Bezirk ist vor allem die neue Zufahrt in Höhe der Jafféstraße und des Messedamms. Diese soll das Messegelände mit der Avus verbinden und die Anschlussstelle Messedamm ersetzen. In der Siedlung Eichkamp befürchten die Anwohner mehr Durchgangsverkehr und mehr Lärm.