Baugebiet in Pankow: Parlament prüft Wohnungsbau in "Buch V"
Wohnungen werden dringend gebraucht – aber geht das in der Nähe einer schützenswerten Naturgebiets? Dies soll nun untersucht werden.
Im Streit um das Siedlungsprojekt „Buch V“ soll nun untersucht werden, ob wirklich das komplette Neubauvorhaben abgesagt werden muss oder ob eine Verkleinerung genügt. Hintergrund ist, dass es im Bereich des potenziellen Pankower Baugebiets eine Moorlinse gibt. „Auf der einen Seite stehen wertvolle Naturflächen, die wir schützen werden. Auf der anderen müssen wir genau hinsehen, wie viele Wohnungsbaupotenziale verloren gehen“, sagte Daniel Buchholz, Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Daher habe man die Abstimmung über eine Änderung des Flächennutzungsplans kurzfristig von der Agenda des Parlaments genommen. Nun gebe es zwei Wochen Zeit zur „Tiefenprüfung“.
Noch im Juni 2013 hatte der damalige Staatssekretär für Stadtentwicklung Christian Gaebler (SPD) erklärt: „Die Fläche ist im Entwurf Stadtentwicklungsplan Wohnen für eine nachrangige Inanspruchnahme nach dem Jahr 2025 eingestuft. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) hatte am Donnerstag darauf hingewiesen, dass der Verzicht auf Wohnungsbau „bereits 1998 eingeleitet“ worden sei und dass in „Buch V“ ursprünglich „bis zu 2500 Eigenheime gebaut werden sollten“. Um das Naturgebiet zu schützen, habe der Senat am 19. Januar 2019 eine Änderung des Flächennutzungsplans „für den Bereich Buch V/Am Sandhaus/ehemalige Krankenhäuser“ beschlossen.
Für Tilmann Heuser vom Berliner Bund für Umwelt und Naturschutz werden mit dem Verzicht auf „Buch V“ die grünen Ausgleichsflächen geschaffen, um verlassene Krankenhausbauten in Wohnungen umwandeln zu können.
In den sozialen Netzwerken kursierten Gerüchte, wonach die wertvolle „Moorlinse“ in Buch bebaut werden solle. Dies war zu keinem Zeitpunkt geplant. Gestritten wird darüber, wie groß der Abstand möglicher Neubauten zum schützenswerten Grün sein muss.