Für mehr Demokratie und Toleranz: Oranienburg schreibt Franz-Bobzien-Preis 2018 aus
Gegen das Vergessen - Vereine und Initiativen, Schulen und Einzelpersonen können sich bewerben. Der Preis wird 2018 zum fünften Mal vergeben.
Seit mehr als 20 Jahren pflegen engagierte jüngere wie ältere Menschen auf Initiative der Kolpingjugend im Diözesanverband Berlin ehrenamtlich die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück im brandenburgischen Fürstenberg. Sie erschließen in dem ehemaligen Frauen-Konzentrationslager weitere Gedenkorte, säubern das Areal, veranstalten Workcamps – und erkunden im gemeinsamen Erinnern den Sinngehalt solcher Werte wie Menschenwürde und Toleranz. 2016 erhielt das Projekt „Gegen das Vergessen“ der Kolpingjugend den Franz-Bobzien-Preis der Stadt Oranienburg.
Nunmehr schreiben die Stadt sowie die dort ansässige Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen zum fünften Mal diesen Preis aus. Mit dem Franz-Bobzien-Preis 2018 sollen Projekte in Berlin und Brandenburg gewürdigt werden, „die in einem besonderen Maße zur Stärkung der Demokratie und zur historisch-politischen Bildung beitragen“, wie es in dem Ausschreibungstext heißt. „Besondere Beachtung erfahren dabei Projekte, denen es gelingt, die historische Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland und das gegenwärtige Engagement für eine demokratische Gesellschaft miteinander zu verknüpfen.“
Bewerbung jetzt möglich
Bis zum 15. Dezember können sich Vereine und Initiativen, Schulen, sonstige Bildungseinrichtungen sowie Einzelpersonen aus Berlin und Brandenburg mit ihren entsprechenden Projekten bewerben. Schirmherr des Franz-Bobzien-Preises ist der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke. Der Tagesspiegel ist Medienpartner dieses Wettbewerbs, an dem sich im vergangenen Jahr 32 Vereine und Schulen beteiligten. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.
Die Preisverleihung findet anlässlich des 73. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen am 22. April 2018 statt.
Benannt ist der Preis nach einem ehemaligen Häftling des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Franz Bobzien war ein außergewöhnlicher Pädagoge und Politiker. Seit 1938 im KZ inhaftiert, engagierte er sich unter schwierigsten Bedingungen vor allem für ausländische jugendliche Mitgefangene, indem er ihnen unter anderem Sprachunterricht gab und ihnen damit half, den Lageralltag besser zu bewältigen. (Tsp)
Näheres zum Franz-Bobzien-Preis sowie die komplette Ausschreibung sind im Internet zu finden unter: www.oranienburg.de/seite/180389/franz-bobzien-preis-2018.html