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In diesem Wohnhaus in Forst wurden am 13. Mai zwei Männerleichen entdeckt.
© Patrick Pleul/dpa

Doppelmord im brandenburgischen Forst: Opfer aus Mafia-Clan betrieben Cannabisplantage

Vor einer Woche wurden im südbrandenburgischen Forst zwei Männerleichen entdeckt. Jetzt hat auch die Staatsanwaltschaft eine Verbindung zur Drogenkriminalität bestätigt.

Eine Woche nach dem Doppelmord an zwei Männern im südbrandenburgischen Forst hat die Staatsanwaltschaft Cottbus erstmals offiziell Verbindungen zur Drogenkriminalität bestätigt. In dem Haus, in dem am Montag vergangener Woche zwei Männer erschossen wurden, wurde demnach im großen Stil Marihuana angebaut, gelagert und für den Handel vorbereitet.

Den möglichen Zusammenhang mit einem Mafia-Krieg zweier verfeindeter Clans aus Montenegro ließ die Staatsanwaltschaft aber unerwähnt. Die Behörde begründet ihre zurückhaltende Öffentlichkeitsarbeit mit der umfangreichen Spurensuche am Tatort, der aufwändigen Auswertung, aber auch mit ermittlungstaktischen Gründen und dem Schutz der Angegriffenen.

Immerhin gab die Staatsanwaltschaft dies preis: Die beiden getöteten Männer haben am Tatort professionell eine Cannabisplantage betrieben. Eine Ernte mit mehr als 20 Kilogramm Marihuana sei zur Tatzeit am 13. Mai in Bearbeitung gewesen. Noch nicht abgeschlossen sei die waffentechnische Untersuchung von bei einem Feuer in einem Waldstück gefundenen Schusswaffen. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass es sich um die Tatwaffen handelt.

Nach der Obduktion der Leichen steht auch die Identität der beiden Getöteten fest, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die wollte sich aber nicht näher - etwa zum Alter und zur Herkunft - äußern. Medien in Montenegro berichten seit Tagen unter Berufung auf die örtliche Polizei über die Opfer und nennt sie namentlich.

Die beiden getöteten Männer kommen wohl aus Kotor

Die Behörden in Montenegro sollen von den deutschen Behörden bereits informiert worden sein, welche Personen in Forst erschossen und verletzt worden sind. Auch Interpol wurde eingeschaltet. Die umfangreichen Berichte aus Montenegro waren dem Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen in der vergangenen Woche bestätigt worden.

Demnach kommen die beiden regelrecht hingerichteten Männer aus der Adria-Küstenstadt Kotor - einem Hauptumschlagplatz für Kokain. Zwei weitere Männer sollen in dem Haus in Forst verletzt worden sein. Alle vier sollen zum Skaljari-Klan gehören. Der liefert sich seit 2014 eine blutige Fehde mit dem ebenfalls aus Kotor stammenden Kavac-Clan um Drogen. Zahlreiche Menschen sollen in dem Mafia-Krieg bereits umgebracht worden sein.

Die Mordkommission wurde aufgestockt

Die Täter sollen vor einer Woche am Montagmorgen um 5 Uhr in das von den Montenegrinern angemietete Haus gestürmt sein und dort sofort das Feuer eröffnet haben. Um die bislang unbekannten Täter zu ermitteln, sei die Mordkommission aufgestockt worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit.

Die Ermittlungen würden mit Hochdruck betrieben. Allein die Sicherung der Spuren habe nach dem Fund der Leichen am Montag bis zum Freitag angedauert, hieß es. Wegen der hohen Zahl der Spuren werde die Auswertung „erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen“, erklärt die Staatsanwaltschaft.

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