Leichenfund in Brandenburg: Mafia-Krieg in Montenegro reicht bis nach Forst
In den Fall um zwei erschossene Männer im Kreis Spree-Neiße könnten Mafia-Clans aus Montenegro verwickelt sein. Die liefern sich sich seit Jahren eine Fehde.
Zwei am Montag in einer Wohnung in Forst (Spree-Neiße) tot aufgefundene Männer könnten Opfer einer seit Jahren anhaltenden Fehde zweier Mafiaclans aus Montenegro geworden sein. Entsprechende Berichte örtlicher Medien sind dem Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen am Dienstag bestätigt worden.
Die Männer sind nach Tagesspiegel-Informationen erschossen worden. Am Montagmorgen um 5 Uhr sollen die Täter offenbar in das von den Montenegrinern angemietete Haus gestürmt sein und sofort das Feuer eröffnet haben. Von einer regelrechten Hinrichtung war die Rede.
Blutige Spur des Clans durch Europa
Während die Staatsanwaltschaft Cottbus und Brandenburgs Polizei keinerlei Details bekanntgeben, wird in Montenegro breit berichtet. Die dortigen Behörden seien darüber informiert worden, dass es sich bei den beiden Opfern um montegrinische Staatsbürger handelt, hieß es. Auch Interpol ist eingeschaltet. Bei den Opfern soll sich um Darko M. und Baranin Nikola J. handeln. M. soll erst vor wenigen Tagen aus Montenegro abgereist sein.
Daneben sollen zwei weitere Montenegriner, Milos P. und Milos V., bei dem Angriff verletzt worden sein. Alle vier Opfer werden den Berichten zufolge dem Skaljari-Klan aus der Adria-Küstenstadt Kotor zugeschrieben. Der liefert sich seit Jahren blutige Auseinandersetzungen mit dem Kavac-Clan – ebenfalls aus Kotor.
2014 soll die eine Mafiabande der anderen rund 200 Kilogramm Kokain gestohlen haben, das in einer Wohnung im spanischen Valencia versteckt gewesen war, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet. In Valencia gab es auch die ersten Mordanschläge. Am 21. Dezember 2018 sei vor einem Wiener Innenstadtlokal Vladimir R. (32), ein Angehöriger des Kavac-Clans, erschossen worden. Ein weiteres Mitglied desselben Clans wurde damals schwer verletzt.
Ermittlungen in Forst auch am Dienstag
In Forst setzte die Polizei auch am Dienstag ihre Ermittlungen fort. Kriminaltechniker waren vor Ort, Polizisten suchten das Gelände rund um das Gebäude ab, in dem die Leichen gefunden worden waren. Die Polizei erklärte bislang lediglich, aufgrund der Spurenlage am Tatort sei von einem Gewaltverbrechen auszugehen. Ansonsten halten sich Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt.
Bei der Wohnung in Forst soll es sich um ein Drogenlager gehandelt haben, einer der Verletzten soll beim Bundeskriminalamt als „Gewalttäter“ aus dem Bereich der organisierten Kriminalität registriert sein. Laut einem Bericht der „Märkischen Allgemeinen“ sollen in der Umgebung Schusswaffen mit Schalldämpfern gefunden worden sein – an einer Stelle, an der zuvor ein Waldbrand ausgebrochen war.
Die MAZ berichtete aber auch, dass sich nun sogar das Bundeskriminalamt eingeschaltet und Teile der Ermittlungen übernommen habe, weil es sich bei einem der Erschossenen um einen Informanten des BKA gehandelt haben soll. Auf Anfrage dementierte eine Sprecherin des BKA am Dienstagabend den Bericht: Das Bundeskriminalamt sei nicht in den Fall eingebunden.
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