Letzter Bauantrag für Flughafen eingereicht: Nur noch 2 Jahre und 10.000 Seiten bis zum BER?
In 50 Ordnern hat die Flughafengesellschaft einen 10.000 Seiten starken Bauantrag eingereicht, den letzten. Doch vollständig ist er noch nicht.
Für die Flughafengesellschaft ist es ein Meilenstein – das Einreichen des abschließenden Bauantrags für das BER-Abfertigungsgebäude. Am Freitag habe man den Antrag, immerhin bereits der sechste Nachtrag, beim Bauordnungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald eingereicht, teilte die Flughafengesellschaft gestern mit. Er sehe unter anderem auch den Einbau von Ganzkörperscannern, von manchen auch „Nacktscanner“ genannt, an den Kontrollstellen vor.
Der sechste Nachtrag hat es in sich: Er umfasst nach Angaben der Flughafengesellschaft rund 10.000 DIN-A-4-Seiten, die in 50 Ordnern untergebracht sind, die nun bei der Behörde in Königs Wusterhausen geprüft werden müssen.
Vollständig sind die Unterlagen aber immer noch nicht. Weil beim fünften Nachtrag vom April 2015, bei dem es um die Pläne für den Umbau der Entrauchungsanlage geht, Themen „übersehen“ worden waren, wie Flughafenchef Karsten Mühlenfeld in einem Infobrief im Juni schrieb, müssen hier noch Unterlagen nachgereicht werden.
Im Infobrief hatte Mühlenfeld angekündigt, dies werde man mit dem sechsten Antrag nachholen. Jetzt sollen die Dokumente im Rahmen des fünften Nachtrags nachträglich angezeigt werden, teilte der Flughafen mit.
„Übersehen“ hatten die Planer, wie berichtet, dass beim Überbauen der zunächst offenen Anlieferhöfe mit den nachträglich angebauten Pavillons der Brandschutz „nicht adäquat berücksichtigt worden war, was das Bauordnungsamt moniert hatte. Auch hier waren deshalb Umplanungen erforderlich. Immerhin sind die Pläne für den Umbau der zentralen Entrauchungsanlage fertig. Sie wird bekanntlich in drei Segmente aufgeteilt.
Mit der Abgabe des abschließenden Nachtrags liege man im Zeitplan, heißt es bei der Flughafengesellschaft. Geplant ist, den BER in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 zu eröffnen. Die Flughafengesellschaft hat in diesem Jahr bereits mehrere „Meilensteine“ geschafft: Anfang Juni waren die Pavillons fertig geworden, die mitten in der Bauphase ans Hauptterminal angefügt worden waren, um die Kapazitäten beim Abfertigen der Passagiere zu erhöhen.
Ebenfalls im Juni hatte die Flughafengesellschaft sich für den Abschluss der Sanierungsarbeiten bei der Hauptverkabelung gelobt. Sie seien das „zentrale Nervensystem“ für den Flughafen, erklärte Mühlenfeld. Beim Sanieren der nördlichen Start- und Landebahn läuft’s ebenfalls planmäßig; die Arbeiten sollen am 24. Oktober beendet sein. Und der nächste „Meilenstein“ ist in Sicht. Im März 2016 soll der Terminal „baulich“ fertig sein.