Berliner lehnen neues Hertha-Stadion ab: Nur ein Drittel unterstützt Fußballarena in der Hauptstadt
Niederlage für den Bundesligisten: Hertha BSC will ein neues Stadion im Olympiapark bauen. Doch eine Umfrage zeigt: 42 Prozent der Berliner halten nichts davon.
Berlins Traditionsverein Hertha BSC versinkt sportlich im Mittelmaß, die Saison ist gelaufen. Da fällt es den Berliner offenbar besonders schwer, dem Erstligisten ein eigenes Stadion zu gönnen. Die Pläne für eine neue Fußball-Arena werden von 42,2 Prozent der Befragten abgelehnt. Nur 31,1 Prozent sind für den Neubau. Der Rest interessiert sich nicht für das Projekt oder weiß nichts davon. Auch die Befürworter sind sich nicht einig, wo ein neues Herthastadion stehen sollte, ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts Civey im Auftrag des Tagesspiegel.
Die Pläne des Bundesligavereins, im Olympiapark auf eigene Kosten ein Fußballstadion zu bauen, das ab Sommer 2025 bespielt werden kann, werden laut Umfrage nur von 18,2 Prozent der Berliner unterstützt. Weitere 8 Prozent favorisieren einen anderen Standort innerhalb Berlins, eine neues Hertha-Domizil außerhalb der Stadt kann sich nur eine verschwindende Minderheit von 4,9 Prozent vorstellen. Befragt wurden die Berliner zwischen dem 4. und 18. April.
Immerhin sprach sich eine relative Mehrheit von 37,4 Prozent bei den unter 30-jährigen Berlinern für einen Stadionneubau aus, während nur 30,6 Prozent dieser Altersgruppe dagegen war. Auch war der Anteil der Befürworter im Westen Berlins etwas höher als in den Ostbezirken, aber das lag vor allem daran, dass sich im Osten überdurchschnittlich viele Berliner für das Herthaprojekt nicht interessierten. Die soziale Lage und das Bildungsniveau spielten bei der Meinungsbildung zur Stadionfrage keine Rolle.
Je nach parteipolitischer Ausrichtung zeigten sich aber doch spürbare Unterschiede. 43,9 Prozent der CDU-Anhänger wollen ein neues Fußballstadion für Hertha BSC, nur 35 Prozent sind dagegen. Bei den Freien Demokraten halten sich Befürworter und Gegner fast die Waage.
Dagegen ist der Anteil der Stadiongegner bei den SPD-Wählern mit 47,4 Prozent überdurchschnittlich hoch. Unter den Sympathisanten der Grünen und Linken wiederum finden sich besonders viele, die sich für das Thema überhaupt nicht interessieren.
Der Zuspruch der Bevölkerung für ein Fußballstadion am Rand des Olympiaparks, das Hertha BSC selbst finanzieren und ab Sommer 2025 nutzen will, ist demnach bescheiden. Zumal die rot-rot-grüne Koalition nicht mitspielt. Nachdem die Verhandlungen zwischen dem Verein und der Wohnungsgenossenschaft 1892 gescheitert waren, Ersatzwohnungen für 24 Mietparteien zu finden, die dem Neubau weichen sollten, distanzierten sich SPD, Linke und Grüne sofort von den Hertha-Plänen.
Trotzdem will der Erstligist weiter um den Standort Olympiapark kämpfen. Auch Sportsenator Andreas Geisel (SPD) sicherte weitere Gespräche zu. Ihm wäre es am liebsten, wenn Hertha als Haupt- und Ankermieter des Olympiastadions langfristig erhalten bliebe. Ein Verbleib im „Oly“ über 2025 hinaus wird vom Bundesligisten aber strikt abgelehnt. Hertha will auch nicht nach Brandenburg umziehen. Auf einer Mitgliederversammlung am 19. Mai soll die weitere Strategie gemeinsam mit den Fans beraten werden.
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