IGA in Berlin-Marzahn: Nur die Harten kamen in den Garten
Bis zur Halbzeit kamen längst nicht so viele Gäste wie erwartet zur IGA in Marzahn. Die Veranstalter erklären es mit dem teils ungemütlichen Wetter.
Regen nützt dem Garten, aber schadet der Gartenschau. Zur Halbzeit an diesem Wochenende haben die IGA-Verantwortlichen die Besucherprognose gesenkt: Während bisher von reichlich zwei Millionen Gästen – die dank Dauerkarten knapp 2,4 Millionen Besuche auf dem Gelände in Marzahn ergeben sollten – die Rede war, nennt IGA-Geschäftsführerin Katharina Lohmann jetzt „die angestrebte Besucherzahl von knapp zwei Millionen im Gesamtergebnis“.
Und selbst diese werde nach dem schwachen Start womöglich verpasst. Das finanzielle Loch muss aus dem Landeshaushalt gestopft werden, in dem die bloße Durchführung der IGA ursprünglich mit knapp zehn Millionen Euro gebucht war.
Inklusive des – wohl meist bewölkten, aber zumindest am Sonntag trockenen – Wochenendes sollen in der ersten Halbzeit 750 000 Gäste bei der IGA gewesen sein. Die da waren, blieben laut einer Befragung im Schnitt reichlich fünf Stunden und würden die Schau zu 99 Prozent weiterempfehlen. Drei Viertel sagten, dass sie selbst bis zum Finale am 15. Oktober noch einmal kommen wollten.
Sommerpreise für die Ferien
Um mehr Besucher anzulocken, gilt während der Sommerferien ein neues Angebot: Montags werden Erwachsene in Begleitung eines Kindes für zehn Euro (statt sonst 20, ermäßigt: 18) eingelassen. Und die Kinder sind bis 17 Jahre frei (sonst: ab 7 Jahre 5 Euro). Und: Es dürfen auch gern die Enkel oder Nachbarskinder sein.
Das Jugendprogramm läuft schon bisher hervorragend: Statt ursprünglich 30 000 Gästen im IGA-Campus und dem Umweltbildungszentrum am Wuhleteich werden nun sogar 50 000 erwartet. In den Sommerferien wird das spontan, also ohne Anmeldung nutzbare Programm noch deutlich erweitert. „Erstaunliches aus Tier- und Pflanzenwelt“ für alle ab sechs Jahren gibt es dann sogar vier Mal täglich, Naturentdeckung für alle ab drei Jahren täglich außer sonnabends.
Pädagogisch und kulturell dürfte die Berliner IGA zu den besten ihrer Art gehören. Aber gerade Familien werden oft von den Eintrittspreisen abgeschreckt – zumal auch die Gastronomie relativ teuer ist. Auf Beschwerden über schlechten Service und langes Anstehen wurde laut Lohmann mit mobilen Angeboten reagiert. Zum Ferienbeginn sollen zusätzliche Kioske, beispielsweise am „Wolkenhain“ auf dem Kienberg, installiert sein.
Zwei Drittel der Besucher kommen laut Befragung aus Berlin und Brandenburg. Gerade für sie gibt es eine weitere Option, Geld zu sparen: Ab 17 Uhr kostet der Eintritt noch zehn Euro.