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Traumhaftes Wohnen, immer noch weit von der Realität entfernt. Der Steglitzer Kreisel mit Blick über die ganze Stadt.
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Probleme mit dem Wohnturm: Noch brummt der Steglitzer Kreisel nicht

Der Verkauf des Hochhauses im Süden Berlins verzögert sich. Beim landeseigenen Liegenschaftsfonds gibt es Zweifel am Investor.

Nicht nur die Sanierung, auch der Verkauf des Steglitzer Kreisels an einen privaten Investor verzögert sich. Offenbar bezweifelt der landeseigene Liegenschaftsfonds, dass der Verhandlungspartner, die mittelständische CG Gruppe, das ehrgeizige Projekt auf die Reihe kriegt. Der Umbau des Kreisels am südlichen Ende der Steglitzer Schossstraße zu einem Wohnhochhaus soll nach Angaben des Unternehmens 178 Millionen Euro kosten. „Das Vorhaben ist so anspruchsvoll und kostspielig, dass es nur mit einer nachweisbar seriösen Finanzierung zu machen ist“, sagte die Chefin des Liegenschaftsfonds, Birgit Möhring, dem Tagesspiegel. „Wir legen großen Wert darauf, dass dort etwas Vernünftiges entsteht und am Ende keine Bauruine übrig bleibt.“

Die Verhandlungen mit dem Immobilienunternehmen über einen Verkauf des Kreisels wurden ausgesetzt. Aber Möhring schließt nicht aus, dass sie fortgeführt werden. „Wir lassen uns nicht drängen und haben ausreichend Zeit, um den Verkauf des Hochhauses gut auszuhandeln“, sagte die Geschäftsführerin am Freitag. Unter Druck setzen lasse sich der Liegenschaftsfonds nicht. Möhring bestätigte, dass es einen zweiten Kaufinteressenten gibt, dessen Namen sie aber unter Hinweis auf die vertraulich geführten Gespräche nicht nennen wollte. „Ja, wir haben einen Plan B.“

Dem Vernehmen nach soll es sich um einen Finanzinvestor handeln. Wer auch immer das seit 2007 leer stehende Hochhaus erwirbt – der Käufer muss sich an das bestehende Baurecht halten. Die Liegenschaftsfonds-Chefin wies darauf hin, dass sich der Bezirk Steglitz-Zehlendorf eindeutig positioniert habe. Zugunsten einer Wohnbebauung. Die CG Gruppe, die als Projektentwickler, Bauherr, Verwalter und Vermarkter von Immobilien vor allem in Berlin und Leipzig agiert, hat ihr Interesse am Kauf des Kreisels trotz der vorläufig beendeten Verhandlungen nicht verloren.

Derzeit betreut das Unternehmen den Neubau oder die Sanierung von vier Wohn- und Gewerbeanlagen in Leipzig und von drei großen Bauvorhaben in Berlin-Charlottenburg. Alles ordentliche, seriöse Projekte. Die Investitionsausgaben von insgesamt 175 Millionen Euro entsprechen etwa der Summe, die allein für den Umbau des Steglitzer Kreisels aufgewendet werden müssten. Zwei weitere Bauvorhaben, mit einem Volumen von 60 Millionen Euro, sind in Berlin und Leipzig in Vorbereitung. Außerdem entwickelt die CG Gruppe zurzeit mit einem Geschäftspartner ein 300 Millionen Euro teures neues Stadtquartier im hessischen Offenbach. Kurioserweise am „Kaiserlei-Kreisel“, wie der Verkehrsknotenpunkt am Rand der Stadt genannt wird. Das alles zahlt auch ein solides Immobilienunternehmen nicht aus der Portokasse, sondern muss es über Kredite finanzieren.

Da sich die Asbestsanierung des Kreisels, wie berichtet, um fast zwei Jahre verzögert, ist genug Zeit, alles zu überdenken. Eigentlich sollten die Schadstoffe in dem 118 Meter hohen Gebäude bis Januar 2015 beseitigt werden. Anschließend wollte die CG Gruppe den Kreisel übernehmen und zu einem schicken Wohnturm mit Loggien und Balkonen, Fußbodenheizung und italienischen Fliesen verwandeln. „High-End-Residenzen“, sagt das Immobilienunternehmen stolz. Mit einer durchschnittlichen Miete von 16,95 Euro je Quadratmeter. Doch nun zieht sich die Asbestsanierung wegen einer geplatzten Ausschreibung voraussichtlich bis April 2016 hin. Erst danach könnte umgebaut werden. Von wem auch immer. Liegenschaftsfonds-Chefin Möhring betonte am Freitag das „sehr große Interesse“, das Hochhaus noch zu verkaufen. Es wird auch Zeit, dass der Steglitzer Kreisel mal wieder eine Erfolgsmeldung produziert. Der 1968 begonnene Bau hat seitdem fast durchgängig Probleme gemacht – und Berliner Politiker im Zuge von Bau- und Finanzskandalen sogar das Amt gekostet.

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