Ermordete Deutsch-Türkin aus Berlin: Neuköllner Brücke wird nach Hatun Sürücü benannt
Am Mittwoch jährt sich der Mord an Hatun Sürücü zum 13. Mal. Der Bezirk Neukölln will ihr zum Gedenken eine Brücke an der Sonnenallee widmen.
Es gibt viele Möglichkeiten, um einer oder einem Verstorbenen eine Ehre zu erweisen. Im Fall der vor 13 Jahren ermordeten Deutsch-Türkin Hatun Sürücü hat sich der Bezirk Neukölln ein besonders sichtbares Gedenken überlegt. Die Brücke an der Sonnenallee, die die noch nicht fertiggestellte Verlängerung der A100 überqueren soll, wird den Namen Hatun-Sürücü-Brücke tragen. Das teilte das Bezirksamt am Montag mit.
Mit einer gemeinsamen Fahnenhissung am kommenden Mittwoch, an dem sich der Mord an Sürücü vom 7. Februar 2005 jährt, wollen der stellvertretende Bezirksbürgermeister Falko Liecke, die Fachbereichsleiterin für Mädchenarbeit Mirjeta Luna und die bezirkliche Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Edler gemeinsam mit dem Netzwerk Frauen in Neukölln und dem Arbeitskreis Mädchenarbeit in Neukölln ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen setzen.
Weltweiter Aktionstag "One Billion Rising"
Auf dem Vorplatz des Rathauses Neukölln werde um 16 Uhr 45 die Fahne "Selbstbestimmt leben - gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" gehisst, die bis zum weltweiten Aktionstag "One Billion Rising" gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 14. Februar wehen soll.
Die 23-jährige junge Mutter war wegen ihres selbstbestimmten, westlichen Lebensstils von einem ihrer Brüder durch Kopfschüsse getötet worden, weil sie sich nicht den Regeln ihrer Familie unterordnen wollte. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht in Istanbul zwei ihrer Brüder aus Mangel an Beweisen wegen Beihilfe zum Mord freigesprochen. Einer ihrer Brüder war in Deutschland verurteilt und nach neun Jahren Jugendhaft in die Türkei abgeschoben worden.