Rechtsextremismus in Berlin: Neues Aussteiger-Angebot startet 2020
Eine Präventionsorganisation und Sicherheitsbehörden wollen gezielt Personen aus der rechten Szene ansprechen – und ihnen Ausstiegsmöglichkeiten aufzeigen.
In Berlin startet im kommenden Jahr ein neues Angebot für mögliche Aussteiger aus der rechtsextremen Szene. Das kündigte der Geschäftsführer der Organisation Violence Prevention Network, Thomas Mücke, am Mittwoch im Ausschuss für Verfassungsschutz des Berliner Abgeordnetenhauses an.
Im Kern gehe es darum, in Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden gezielt als „gefahrenrelevant“ geltende Personen aus der rechten Szene anzusprechen, die noch nicht aus eigener Motivation aussteigen wollen. Ihnen sollen in direkten Gesprächen Ausstiegsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Diese „aufsuchende Tätigkeit“ sei ein Bestandteil der „Strategie der 1000 Nadelstiche“, erläuterte Mücke. „Wir versuchen den Extremismus zu schwächen, indem wir versuchen, ihm den Nachwuchs wegzunehmen.“
Das Konzept der direkten Ansprache habe sich im Bereich des religiös geprägten Extremismus, also etwa des Islamismus, bereits bewährt, so Mücke. Ab 1. März 2020 solle es in Berlin nun auch bei Rechtsextremisten zum Tragen kommen. (dpa)