Berlin-Friedrichshain: Neuer Radweg gleicht Hügelpiste
An der Frankfurter Allee gibt es einen neuen Fahrradweg. Doch dieser sorgt für Verwunderung bei den Radfahrern. Und auf Twitter.
Braucht man auf dem Fahrradstreifen am Frankfurter Tor in Zukunft ein Mountain Bike? So scheint es erstmal, wenn man sich den neuen, hügeligen Fahrradweg an der Frankfurter Allee, Ecke Warschauer Straße ansieht. Innerhalb kurzer Zeit hat sich der Weg zu einer kleinen Achterbahn entwickelt. Bei Twitter fragte man sich, was das denn solle. Bürgermeisterin Monika Herrmann zeigte sich irritiert, versprach der Sache aber nachzugehen.
Radfahrerin Ellen Grimm, 58, aus Lichtenberg, vermutet am Dienstag, der Boden müsse nachgesackt sein. Einen Tag nach Öffnung sei es noch anders gewesen, aber nun bremse der Belag Radfahrer auf unangenehme Weise aus. Auch Lisa Staller, 23, aus Friedrichshain, ärgert sich. Dass zur Zeit viele Radwege erneuert werden, finde sie gut, nur bei der Umsetzung hapere es manchmal.
Recht entspannt zeigt sich dagegen Jan Kaiser, 32, ebenfalls aus Friedrichshain, der am Dienstag trotz Regen und Pfützen auf dem Radweg unterwegs ist. Die Erde verschiebe sich eben manchmal, das könnte keiner so genau vorhersehen. Joachim Fälsche, 58, aus Kreuzberg, stört sich auch nicht wirklich daran. Von älteren Fahrradwegen sei man dies ja gewöhnt. Ihn störe mehr die knallgrüne Farbe anderer neuer Strecken.
„Ich merke es an der Hüfte“
Optisch sieht man dem Radweg am Frankfurter Tor nicht gleich an, wie holprig er ist. Lars Müller, 42, aus Friedrichshain, fährt zum zweiten Mal vorbei: „Ich merke es an der Hüfte.“ Er frage sich, ob der Fahrradweg einfach Pfusch am Bau ist oder ob er aber absichtlich mit Tempo-Schwellen versehen wurde. Dann lacht er kurz und fährt durch die Pfützen davon.
Das Bezirksamt hat das Problem schon im Blick. Pressesprecherin Sara Lühmann sagte am Dienstag, dass sich das verantwortliche Bauunternehmen in den nächsten Wochen um die Reparatur des Radweges kümmern wird.
Ella Simon