zum Hauptinhalt
Immer was los. Das Bergmannstraßenfest zieht jedes Jahr tausende Besucher nach Kreuzberg.
© Kai-Uwe Heinrich

Kreuzberger Tradition: Neuer Ort für das Bergmannstraßenfest gesucht

Bislang war das Fest vom Verein Kiez und Kultur organisiert worden. Der hat sich jetzt aufgelöst. Ob es 2019 stattfinden kann, ist ungewiss.

Das traditionelle Bergmannstraßenfest verliert seinen Veranstalter. Der Verein Kiez und Kultur hatte das Fest 15 Jahre lang organisiert. Jetzt hat sich der Verein aufgelöst. „Die Begegnungszone ist für uns Anlass nicht mehr weiter zu machen“, sagt Olaf Dähmlow, künstlerischer Leiter des Vereins. Grund seien vor allem die neuen Sitz-Inseln in den Parkhäfen der Bergmannstraße. Vorher konnte der Platz an Händler vermietet werden.

„Ohne den Raum der Parkhäfen können wir das Fest nicht mehr finanzieren“, so Dähmlow. Außerdem gingen die Mitglieder alle auf die 70 zu. Bei einer kleinen Mitgliederzahl käme es bei gesundheitlichen Ausfällen im Allgemeinen zu Problemen. Dähmlow ist zudem Inhaber der Kneipe Yorckschlösschen. Er habe mittlerweile genug anderes im Kopf: „Nach 15 Jahren wird man der Sache einfach müde.“ Doch der Kampf um das Traditionsfest ist noch nicht beendet. Die ehemaligen Mitglieder Toge und Ingrid Schenck seien jetzt dabei einen neuen Verein zu gründen.

Zukunft in der Kreuzbergstraße?

Ingrid Schenk war jahrelang die Vorsitzende des Vereins Kiez und Kultur. „Wir wollen das Fest nicht einfach fallen lassen und die Kultur weiter führen“, so Toge Schenck. Das Paar sei aktuell im Gespräch mit dem Baustadtrat Florian Schmidt. Als Alternative zur Bergmannstraße würde sich die naheliegende Kreuzbergstraße anbieten. Auch der Bezirk ist an der Weiterführung des Festes interessiert. „Unsere Kollegen haben sich immer kooperativ gezeigt und arbeiten momentan an einer Lösung für das Problem“, sagt Sara Lühmann, Sprecherin des Bezirksstadtrats. Die Auflösung des Vereins bedeute nicht zwingend, dass das Fest nicht mehr stattfinden könne.

Trotzdem wird sich wohl einiges ändern. Es sei es auf jeden Fall denkbar, so Lühmann, das Fest einfach in die Kreuzbergstraße zu verlegen. Die Sprecherin schreibt dem ehemaligen Ort dabei wenig Bedeutung zu: „Ursprünglich hieß das Fest gar nicht Bergmannstraßenfest.“ Die Namensgebung habe sich erst im Laufe der Jahre entwickelt. Es nun an einem anderen Ort stattfinden zu lassen, sei daher nicht problematisch. Ob das Fest 2019 stattfinden kann, steht jedoch noch nicht fest.

Zwölf Newsletter, zwölf Bezirke: Mehr aus Friedrichshain-Kreuzberg (immer donnerstags) und aus allen anderen Berliner Bezirken lesen Sie in unseren Leute-Newslettern, die Sie hier kostenlos bestellen können: leute.tagesspiegel.de

Stephanie Birk

Zur Startseite