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Die Zentral- und Landesbibliothek (Amerika-Gedenkbibliothek) in Berlin. Das Areal rund um den Blücherplatz soll neu belebt werden.
© Kai-Uwe Heinrich
Update

Blücherstraße in Kreuzberg soll für ZLB autofrei werden: Neubau der Zentral- und Landesbibliothek könnte 500 Millionen Euro kosten

Das Areal rund um den Blücherplatz soll mit der neuen Landesbibliothek wieder belebt werden. Am Freitag wurden drei Varianten dafür präsentiert.

Berlin bekommt eine neue Zentral- und Landesbibliothek – und die hat das Potenzial den ganzen Stadtraum rund um den Blücherplatz zu beleben. Drei Varianten und die wichtigsten Eckpunkte dafür, was der geplante bis zu 500 Millionen Euro teuren Neubau für die Zentral- und Landesbibliothek Berlins und dessen Umgebung leisten sollen, stehen fest. Denn an diesem Freitag endet ein Beteiligungsverfahren, an dem sowohl die Bürger als auch Senats- und Bezirksverwaltungen teilgenommen hatten.

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Große Erwartungen sind mit dem Projekt verbunden: Ein öffentlicher Raum für alle Berliner soll entstehen, im Haus und im neu gestalten Freiraum davor. Von der 15-jährigen Zockerin bis zum Rentner, der eine Baumaschine ausleihen will, soll jede Art von Bedarf neben dem eigentlichen Zweck erfüllt werden: Der Bereitstellung von Literatur und Medien sowie Räume zum Studieren derselben.

Gute Stimmung. Kultursenator Klaus Lederer und Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher schauen sich die Entwürfe an.
Gute Stimmung. Kultursenator Klaus Lederer und Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher schauen sich die Entwürfe an.
© Ralf Schönball

Größte Überraschung ist wohl, dass die Blücherstraße nun komplett für den Autoverkehr gesperrt werden soll. Geplant ist auch, die Straßenbahn an dem Gebäude vorbeizuführen. Wo sie genau lang geführt werden soll, ist noch unklar. Aber eine Linie könnte vom Potsdamer Platz kommen bis zum Waterloo-Ufer geführt werden und über die Zossener Straße bis zur Blücherstraße.

Eine weitere Trasse könnte vom Norden über die Blücherstraße zum Mehringdamm führen. Das ist allerdings noch fernere Zukunft, spielt für die Planung jedoch eine Rolle, weil diese Trassen freigehalten werden müssen. Und deshalb war in dem Verfahren von Anbeginn an auch die Verkehrsverwaltung eingebunden worden.

Die drei Varianten für die Bebauung der ZLB in Kreuzberg.
Die drei Varianten für die Bebauung der ZLB in Kreuzberg.
© Ralf Schönball

Der Beschluss für den Standort der ZLB war vom Senat im vergangenen Jahr festgelegt worden, nachdem die Pläne des früheren Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit die ZLB an den Rand des Tempelhofer Feldes stellen wollten. Die Kosten waren wiederholt erhöht worden.

Festlegen will sich zu diesem frühen Zeitpunkt niemand auf die Endsumme, denn noch ist weder die Verteilung und Nutzung der Räume in Abstimmung mit den ZLB-Verantwortlichen ausgearbeitet und auch noch kein Wettbewerb zur architektonischen Gestaltung des Hauses durchgeführt. „500 Millionen Euro wären für eine Maßnahme für die ganze Stadtgesellschaft kein verschwendetes Geld“, sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) auf Nachfrage.

Als „Testat“ bei der Suche nach dem besten Standort für das neue Haus waren die Kosten mit rund 350 Millionen Euro geschätzt worden, sagt ZLB-Generaldirektor Volker Heller. Sicher sei, so waren sich die Experten einig, dass die Bibliothek an keinem anderen Ort Berlins günstiger gebaut werden könne als am Blücherplatz.

Der Bezirk hatte sich schon frühzeitig für eine Erweiterung des historischen Gebäudes am Blücherplatz ausgesprochen, wie Kultur-Bezirksstadträtin Clara Hermann sagte.

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