Schüsse im Benjamin-Franklin-Klinikum in Steglitz: Motive des Todesschützen weiter unklar
Die Motive, warum ein Patient seinen Arzt im Benjamin-Franklin-Klinikum in Steglitz erschossen hat, sind weiter unklar. Im Krankhaus wird getrauert.
Ein Krankenwagen biegt mit Blaulicht und Sirenengeheul in die Einfahrt der Benjamin-Franklin-Klinik ein. In dem großen Krankenhaus bleibt wenig Zeit zu Trauern. Patienten müssen auch am Tag nach den tödlichen Schüssen betreut werden. Es gibt keinen erhöhten Wachschutz, nur ein paar Fetzen Rot-Weiß-Rotes Absperrband erinnern an die Tat, an den Großeinsatz der Polizei und des SEK. Ein schwerkranker 72-Jähriger erschoss am Dienstag seinen langjährigen Arzt und dann sich selbst.
Im Laufe des Tages sollen sich Trauernde in der Kapelle des Krankenhauses in ein Kondolenzbuch eintragen können. Am Sorgenkreuz hängt ein Zettel. Er beginnt mit den Worten: "Lieber Gott, gestern ist hier etwas Schreckliches passiert".
Der getötete Arzt war ein 55 Jahre alter Kieferchirurg am Benjam-Franklin-Krankenhaus. Warum sein Patient ihn erschoss ist zurzeit noch unklar. „Es war wohl weniger Rache als Verzweiflung“, teilte der ärztliche Direktor der Charité, Ulrich Frei, mit.
Das "Campus Benjamin Franklin" ist einer von vier Hauptstandorten des landeseigenen Klinikkonzerns Charité.