Bahn-Ausbau Berlin und Brandenburg: Mit Tempo 100 vom Märkischen Viertel ins Zentrum
Das Verkehrs-Projekt "i2030" zwischen Berlin und Brandenburg schreitet voran. Ab 2021 könnten die Bauarbeiten für einen erneuten Betrieb der Heidekrautbahn beginnen.
Langsam nimmt der Ausbau der Bahnverbindungen zwischen Berlin und Brandenburg Fahrt auf. 2021 könnten die Bauarbeiten für die Wiederinbetriebnahme der Heidekrautbahn von Schönwalde zum S-Bahnhof Wilhelmsruh beginnen, kündigte Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) am Montag an. Die Weichen habe jetzt der Lenkungskreis gestellt, der acht Bahnkorridore zwischen beiden Ländern innerhalb des Projekts „i2030“ begleitet. Der S-Bahnhof Wilhelmsruh liegt an der Berliner Bezirksgrenze zwischen Reinickendorf und Pankow.
Bei der Heidekrautbahn erlischt das Baurecht für den Bahnhof Wilhelmsruh 2021. Er soll parallel zum S-Bahnhof entstehen. Die alte Station war nach dem Mauerbau abgerissen worden. Heute enden die Züge im Bahnhof Karow. Später sollen sie von Wilhelmsruh nach Gesundbrunnen fahren.
Die zulässige Geschwindigkeit soll von 50 km/h auf 80 km/h oder sogar 100 km/h erhöht werden. Dafür seien neue Planungen erforderlich, sagte der Chef des Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), Detlef Bröcker, der die Strecke gehört. Angaben zu den Kosten der Wiederinbetriebnahme gibt es noch nicht.
Die Strecke führt am Märkischen Viertel vorbei
Mit ihr könnten auch Tausende Bewohner des Märkischen Viertels in Berlin-Reinickendorf schneller ins Stadtzentrum kommen als bisher, weil dort die Gleise vorbeiführen.
Vorangetrieben werden sollen ferner der Ausbau des Prignitz-Expresses für einen 30-Minuten-Verkehr zwischen Hennigsdorf und Neuruppin sowie der Bau eines zweiten Gleises zwischen Lübbenau und Cottbus und der Umbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen.
Weitere wochenlange Sperrungen
Der 30-Minuten-Takt zwischen Hennigsdorf und Neuruppin soll nach Angaben von Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) durch den Bau von weiteren Kreuzungsbahnhöfen möglich werden. Auch hier wolle man jetzt Tempo machen.
Abgeschlossen seien die Vorplanungen für den Umbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen und für den Bau eines zweiten Gleises zwischen Lübbenau und Cottbus. Dafür muss die Strecke wohl erneut wochenlang gesperrt werden. Bei der Grundinstandsetzung – mit Vollsperrung – 2010/2011 hatte man auf das zweite Gleis verzichtet und die Trasse teilweise zugebaut.