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Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (l, SPD) und Flughafenchef Karsten Mühlenfeld geben am 25.09.2015 in Berlin nach der Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg eine Pressekonferenz.
© dpa

Berliner Flughafen: Michael Müller rückt von BER-Geschäftsführung ab

Vertrauen ist anders: Michael Müller distanziert sich inzwischen präventiv von der Flughafengesellschaft. Der Checkpoint zitiert aus einer noch unveröffentlichten Antwort auf eine Anfrage von Martin Delius.

Wenn das mal kein Alarmsignal ist - BER-Aufsichtsratschef Michael Müller rückt demonstrativ von der Geschäftsleitung ab. In einer noch unveröffentlichten Antwort seines Flughafenkoordinators Engelbert Lütke Daldrup auf eine Anfrage von Untersuchungsausschuss-Chef Martin Delius heißt es einleitend: "Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Richtigkeit der Angaben im ausschließlichen Verantwortungsbereich der Geschäftsführung der FBB liegt." Das ist ein Offenbarungseid: Der aufsichtführende Senatschef lehnt die (unabstreitbare) Verantwortung für das Handeln eines öffentlichen Unternehmens ab (das demnach eigentlich dicht gemacht werden müsste).

Vorgeschichte der präventiven Distanzierung (die wie eine ständige Misstrauenserklärung wirkt) ist eine falsche Antwort Müllers - der hatte (auf die BER-Auskunft vertrauend) sachwidrig erklärt, dass es keine Statikprobleme gibt (die de facto seit 2008 vorhanden und seit 2010 bekannt sind). Die konkrete Nachfrage von Delius versickert jetzt in einem unfassbar nichtssagenden Antwortgeschwurbel ("...ergeben sich oftmals zusätzliche oder auch neue Aufgaben, die von den einzelnen am Bau Beteiligten oftmals nicht vollumfänglich beurteilt werden können"), das bei näherer Analyse massiv einsturzgefährdet ist.

Eigentlich sollte heute im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses auch über den BER, die Folgen des Bau-Chaos und die weiter offene Frage nach der möglichen Eröffnung des Flughafens gesprochen werden. Das ist jetzt erstmal vertagt worden, gebeten wurde um eine "Fristverlängerung bis zum 31.12.2015". Mehr zum Thema lesen Sie später hier auf Tagesspiegel.de.

Den werktäglichen Newsletter "Checkpoint" von Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt können Sie hier abonnieren. Unten der Auszug aus dem Checkpoint vom 14.10..

Auszug aus dem Checkpoint vom 14.10.
Auszug aus dem Checkpoint vom 14.10.
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